Z Gastroenterol 2020; 58(05): e85
DOI: 10.1055/s-0040-1712275
POSTER
CED

Endosonographisch gezielte Radiofrequenzablation zur Behandlung benigner Insulinome

C Svoboda
1   Barmherzige Brüder Eisenstadt, Eisenstadt, Austria
,
T Pachofszky
2   KA Rudolfstiftung, Wien, Austria.
,
N Mitrovits
1   Barmherzige Brüder Eisenstadt, Eisenstadt, Austria
,
J Stimakovits
1   Barmherzige Brüder Eisenstadt, Eisenstadt, Austria
,
A Schleischitz
1   Barmherzige Brüder Eisenstadt, Eisenstadt, Austria
,
A Püspök
1   Barmherzige Brüder Eisenstadt, Eisenstadt, Austria
› Author Affiliations
 

Einleitung Insulinome sind seltene und oft schwer detektierbare funktionelle neuroendokrine Tumore des Pankreas (pNET) mit einer Inzidenz von etwa 1/250000. Da Insulinome zu den kleinen pNETs zählen, ist die Detektion mittels konventioneller Schnittbildverfahren in vielen Fällen nicht zielführend. 90% der Insulinome sind gutartig. Die Endosonographie (EUS) ist in bis zu 95% der Fälle positiv und somit das bildgebende Verfahren der Wahl. Die Therapieempfehlung bei solitären Insulinomen stellt derzeit die primäre chirurgische Resektion (Tumorenukleation oder limitierte Pankreasresektion) dar. Die endosonographiegezielte Radiofrequenzablation (EUS-RFA) als minimalinvasives, lokal ablatives Verfahren wurde für pNETs in den letzten Jahren zunehmend als komplikationsarme Therapieoption mit gutem Sicherheitsprofil für ausgewählte Patientengruppen beschrieben. Patienten/Methode Ziel dieser Arbeit ist, die Effektivität und Sicherheit der EUS-RFA bei Insulinomen aufzuzeigen.

Ergebnisse Es wurden Daten zu 6 Insulinomen, welche zwischen Juli 2019 und Februar 2020 diagnostiziert wurden, retrospektiv analysiert. Bei zwei Patienten wurde eine chirurgische Enukleation durchgeführt, 4 Patienten wurden, nach eingehender Aufklärung, mit EUS-RFA behandelt. Zum Einsatz kamen zwei RFA-Sondensysteme: die 19G Habib-Sonde (10W, 90s, Boston Scientific) und die impedanzkontrollierte 19G EUSRA-Sonde (50W, Taewong). Die durchschnittliche Größe der radiofrequenzablierten Läsionen betrug 12,25mm. Alle Läsionen waren solitär und wiesen eine Ki67 <2% auf. Die Nachbeobachtungsdauer lag zwischen 1,5 und 6,5 Monaten. Bei 3 Patienten kam es zu einem raschen klinischen Ansprechen mit Normalisierung der Blutglukosespiegel unmittelbar postinterventionell. Bei einer Patientin kam es zu einem Primärversagen nach Einsatz der Habib-Sonde, weshalb in einer zweiten Sitzung eine Reablation mit der EUSRA-Sonde durchgeführt wurde; nachfolgend konnten auch bei dieser Patientin keine Hypoglykämien mehr aufgezeichnet werden. Unerwünschte Nebenwirkungen, respektive Komplikationen traten bei keinem Patienten auf.

Schlussfolgerung Zusammenfassend könnte die endosonographiegezielte Radiofrequenzablation in Zukunft eine effektive und sichere Therapiealternative für gut differenzierte Insulinome darstellen, es sind jedoch größere, prospektive Studien notwendig.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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