Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2020; 48(03): 203-204
DOI: 10.1055/s-0040-1713044
Posterpräsentationen
Zoo- und Wildtiere

Vakuoläre Leukoenzephalomyelopathie bei einem Tüpfelbeutelmarder – ein Einzelfall?

E Schütze
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Universität Leipzig
,
A Lange-Garbotz
2   Zoo Leipzig GmbH, Leipzig
,
I Spitzbarth
1   Institut für Veterinär-Pathologie, Universität Leipzig
› Author Affiliations
 

Einleitung Die nachtaktiven, aus Australien stammenden Tüpfelbeutelmarder (Dasyurus viverrinus), auch Östliche Beutelmarder genannt, sind potenziell gefährdete Beuteltiere. In freier Wildbahn sind sie inzwischen nahezu ausschließlich auf Tasmanien beheimatet.

Material und Methoden Ein 4 Jahre alter, weiblicher, im Zoo gehaltener Tüpfelbeutelmarder, der aufgrund einer länger andauernden und therapieresistenten Ataxie der Hintergliedmaßen euthanasiert wurde, gelangte zur pathologischen Untersuchung.

Befunde Das Tier zeigte im Wesentlichen vakuoläre Veränderungen der weißen Substanz im zentralen Nervensystem mit Nachweis einiger Sphäroide. Des Weiteren lagen ein Bandscheibenvorfall sowie assoziierte degenerative Alterationen von Rückenmark, peripheren Nerven und Hintergliedmaßenmuskulatur vor. Darüber hinaus waren 2 Mammatumoren nachweisbar. Vergleichbare vakuoläre Veränderungen fanden sich restrospektiv bei 8 weiteren zwischen 2012 und 2019 untersuchten adulten Tüpfelbeutelmardern, wobei die Hälfte dieser Tiere vorberichtlich deutliche Bewegungsstörungen zeigte.

Schlussfolgerung Die klinische Bedeutung und Ursache der vakuolären Leukoenzephalomyelopathie bleibt abschließend unklar. Es könnte sich insgesamt um eine speziesspezifische, geriatrische Veränderung handeln.



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Article published online:
06 July 2020

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