Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e2
DOI: 10.1055/s-0040-1714782
Vortrag
Parallelsitzung - Best Abstracts “Palliativversorgung auf den Punkt gebracht” 09.09.2020 15:00–17:00 Terrassensaal D-E

Patientenperspektive auf die Wirkung und Qualität der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) [167]

C Gebel
1   Klinik für Innere Medizin II - Palliativmedizin, Jena, Deutschland
,
I Kruschel
1   Klinik für Innere Medizin II - Palliativmedizin, Jena, Deutschland
,
J Rothaug
1   Klinik für Innere Medizin II - Palliativmedizin, Jena, Deutschland
,
M Jansky
2   Universitätsklinikum Göttingen - Klinik für Palliativmedizin, Göttingen, Deutschland
,
W Meissner
1   Klinik für Innere Medizin II - Palliativmedizin, Jena, Deutschland
,
U Wedding
1   Klinik für Innere Medizin II - Palliativmedizin, Jena, Deutschland
› Author Affiliations
 

Fragestellung Patienten in Palliativsituationen haben das Recht auf die Betreuung durch SAPV in ihrer eigenen Häuslichkeit. Ziel dieser Forschungsarbeit ist aus Perspektive von in der SAPV behandelten Patienten die Wirkung und Qualität der Betreuung durch die SAPV-Teams zu analysieren.

Studiendesign In einem Teilprojekt von SAVOIR (Evaluierung der SAPV-Richtlinie: Outcomes, Interaktionen, Regionale Unterschiede) erfolgte eine prospektive längsschnittliche Befragung zur Prozess- und Ergebnisqualität aus Patientenperspektive

Methodik Die Stichprobe umfasst 1000 Patienten aus 42 SAPV-Teams aus 9 Bundesländern. Die Patientenbefragung erfolgte mit dem IPOS- zweimalig (t1: Patienteneinschluss; t2: 4-10 Tage nach Einschluss) und dem QUAPS-Fragebogen (Berghaus et al. 2019) einmalig zum t2 Zeitpunkt.

Ergebnis Die Patienten geben eine hohe Gesamtsymptomlast an. Sie haben im Durchschnitt 9,35 (SD = 2,90) körperliche oder psychosoziale Probleme. Im Vordergrund stehen eingeschränkte Mobilität, Schläfrigkeit und Schwäche. Zwischen den beiden Messzeitpunkten gelingt es in Teilen der Probleme, die Verschlechterung aufzuhalten. Die Betreuung durch die SAPV- Teams wird von den Patienten als sehr gut bewertet, vor allem die Zeit, die sich das Team nimmt, die achtsame Kommunikation und die Erwartungen an das Team. Die Gesamtsymptomlast ist dabei kaum mit der Gesamtzufriedenheit der Betreuung durch die SAPV-Teams assoziiert.

Diskussion Die Daten verdeutlichen die Relevanz der SAPV-Betreuung aus der Patientenperspektive. Sie sollte Teil eines Instruments zur Qualitätssicherung in der SAPV sein.

Take Home Message für die Kongressbesucher Die Patienten in der SAPV-Betreuung haben ausgeprägte körperliche und psychische Belastungen, deren Verschlechterung entgegengewirkt werden kann. Es besteht eine hohe Zufriedenheit mit der SAPV-Versorgung.

Offenlegungserklärung Förderung: Gemeinsamer Bundesausschuss, Kennzeichen: 01VSF16005



Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Quellenangaben

  • 1 Berghaus D. et al. (2019). “Qualitätssicherung in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (QUAPS) – Praktikabilität eines Fragebogens.”. Der Schmerz 33 (03) : 236-243.