Z Gastroenterol 2020; 58(08): e109
DOI: 10.1055/s-0040-1716031
BEST Abstracts: Präsentationen
BEST Abstracts: Hepatologie - klinisch I Mittwoch, 16. September 2020, 14:30 - 15:50

Jenseits von „Hyper-Hypo“ - CEUS-Muster bei HCC, iCCA und Nicht-HCC-Nicht-iCCA-Läsionen bei Hochrisikopatienten für das hepatozelluläre Karzinom - Ergebnisse der prospektiven DEGUM-Multizenter-Studie

B Schellhaas
1   Universitätsklinikum `Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
CF Dietrich
2   Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Deutschland
,
EM Jung
3   Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
,
M Ziesch
4   Diakonissenkrankenhaus Dresden, Dresden, Deutschland
,
J Chang
5   Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
,
A Link
6   Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
C Klinger
7   Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
,
M Schultheiß
8   Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
A von Herbay
9   Evangelisches Krankenhaus Hamm, Hamm, Deutschland
,
D Strobel
1   Universitätsklinikum `Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
DEGUM CEUS HCC Study Group › Author Affiliations
 

Einleitung Neuere Studien zeigen, dass die Definition des „Hyperenhancement mit nachfolgendem Hypoenhancement“ als „typisches“ Kontrastmittelmuster des hepatozellulären Karzinoms (HCC) in der Kontrastmittelsonographie (CEUS) unzureichend ist.

Ziele Diese prospektive multizentrische DEGUM-Studie untersucht die Spektren der CEUS-Muster in histologisch gesicherten HCCs, intrazellulären intrahepatischen cholangiozellulären Karzinomen (iCCAs) und Nicht-HCC-Nicht-iCCA-Läsionen bei Hochrisikopatienten.

Methodik 395 HCC-Risikopatienten mit histologisch gesicherter Leberläsion wurden mittels standardisierter Kontrastmittelsonographie untersucht. Die CEUS-Muster für HCC, iCCA und Nicht-HCC-Nicht-iCCA-Läsionen wurden im direkten Vergleich analysiert.

Ergebnisse Unter den 395 Leberläsionen fanden sich 316 HCCs und 26 iCCAs. 85,5 % der HCCs zeigten ein Hyperenhancement in der arteriellen Phase. Das charakteristische „Hyper-Hypo-Muster“ fand sich bei 72,8 % der HCCs und 50 % der iCCAs (p < 0,05). Frühes und starkes Kontrastmittel-Auswaschen fand sich vor allem bei iCCAs, während HCCs meist ein spätes und mildes Auswaschen zeigten. Details der Ergebnisse werden im Rahmen der Tagung präsentiert werden.

Schlussfolgerungen Das arterielle Hyperenhancement ist das Schlüsselkriterium für die nicht-invasive HCC-Diagnostik in der Kontrastmittelsonographie. Sowohl das „Hyper-Hypo“-Muster als auch das „Hyper-Iso“-Muster besitzen einen hohen positiv prädiktiven Wert sowohl für das HCC als auch für Malignität an sich. Frühes Kontrastmittel-Auswaschen findet sich oft bei iCCAs, kommt aber auch bei HCCs vor. Die Beurteilung der Washout-Intensität ist in hohem Maße subjektiv und unspezifisch. Ein standardisierter CEUS-Ablauf mit einem zusätzlichen Untersuchungszeitpunkt nach 4-6 Minuten (mit einem diagnostischen Zusatznutzen von >10 % der HCCs mit spätem Washout) und die großzügige Applikation eines zweiten Kontrastmittelbolus bei Bedarf sind essenziell.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York