Z Gastroenterol 2020; 58(08): e123
DOI: 10.1055/s-0040-1716064
BEST Abstracts: Präsentationen
BEST Abstracts: Pankreas Donnerstag, 17. September 2020, 15:30 - 16:50

Marker der Makrophagenaktivierung und der Endothelaktivierung sind prognostische Marker für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis

P Reuken
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland
,
S Quickert
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland
,
O Ibidapo-obe
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland
,
S Stengel
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland
,
N Köse-Vogel
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland
,
M Kiehntopf
2   Universitätsklinikum Jena, Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik, Jena, Deutschland
,
A Stallmach
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland
,
T Bruns
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Jena, Deutschland
3   Universitätsklinikum Aachen, Medizinische Klinik III, Aachen, Deutschland
› Institutsangaben
 

Hintergrund Bei einer akuten Pankreatitis tragen Mikrozirkulationsstörungen und eine Leukozytenaktivierung zu Organschaden, Inflammation und Mortalität bei. Ein kritisches Ereignis ist dabei die Makrophagenaktivierung und die daraus resultierende Formation von Mikrothromben. Daher war das Ziel dieser Arbeit, Surrogatparameter der Makrophagenaktivierung und der endothelialen Dysfunktion zu evaluieren, um den Verlauf einer Pankreatitis vorherzusagen.

Methoden Patienten, die mit einer akuten Pankreatitis hospitalisiert wurden, wurden prospektiv eingeschlossen. Marker der systemischen Inflammation, der Endothel- und der Makrophagenaktivierung wurden an Tag 1 und Tag 3 bestimmt und mit dem Auftreten von Nekrosen, Organversagen und dem Verlauf korreliert.

Resultate:Es wurden 81 Patienten eingeschlossen, 14 (17 %) entwickelten eine schwere oder nekrotisierende Pankreatitis (10 nekrotisierend, 2 mit Organversagen, 2 mit beidem Kriterien).

An Tag 1 waren sCD206 (Median 1,57 vs. 0,66 mg/l, p =0,005) und VWF:RCo (410 % vs. 266 %; p =0,012) in der Lagen, zwischen Patienten mit milder und denen mit schwerer oder nekrotisierender Pankreatitis zu diskriminieren, wohin gegen dieses bei Leukozyten, CRP, PCT, Fibrinogen und D-Dimer nicht möglich war. Die diagnostische Genauigkeit von sCD206 und WVF:RCo lag bei 0,737 und 0,759 an Tag 1 und bei 0,874 und 0,842 an Tag 3. Die oberflächen-Expression von MERTK auf zirkulierenden Monozyten war bei Patienten mit schwerer oder nekrotisierender Pankreatitis sowohl an Tag 1 als auch an Tag 3 erhöht.

Schlussfolgerungen Lösliches CD206 und die VWF:RCo Aktivität stellen vielversprechende Marker dar, die bereits an Tag 1 mit dem Verlauf einer akuten Pankreatitis assoziiert sind. Allerdings ist eine Validierung dieser Resultate in einer weiteren Kohorte notwendig.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York