Z Gastroenterol 2020; 58(08): e142
DOI: 10.1055/s-0040-1716114
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BEST Abstracts Endoskopie: Tool und Tricks bei Interventionen Freitag, 18. September 2020, 15:30 - 16:50

Hybrid Argon-Plasma-Koagulation versus Radiofrequenzablation nach endoskopischer Resektion neoplastischer Läsionen im Barrettösophagus. Eine randomisierte Studie an einem tertiären Zentrum

M Knabe
1   Uniklinik Frankfurt, Gastroenterologie, Frankfurt, Deutschland
,
J Wetzka
2   Asklepios Paulinen Klinik, Gastroenterologie, Wiesbaden, Deutschland
,
H Kronsbein
3   Franziskus Hospital, Gastroenetrologie, Bielefeld, Deutschland
,
J Richl
4   Sana Klinikum Offenbach, Offenbach, Deutschland
,
L Welsch
1   Uniklinik Frankfurt, Gastroenterologie, Frankfurt, Deutschland
,
A May
2   Asklepios Paulinen Klinik, Gastroenterologie, Wiesbaden, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Therapie der Neoplasien im Barrettösophagus (BÖ) besteht in der endoskopischen Resektion (ER) aller sichtbaren Läsionen und anschließend die Ablation des verbliebenen BÖ. Ziel ist die komplette Eradikation um metachrone Läsionen zu vermeiden. Zwei Ablationstechniken die sich bislang etabliert haben, sind die Argon-Plasma-Koagulation (APC) bzw. nach vorheriger Kochsalzunterspritzung die Hybrid-APC (H-APC) und die Radiofrequenzablation (RFA). Bislang gibt es keine publizierte Studie zum Vergleich von H-APC und RFA im BÖ.

Methoden Nach ER wurden Patienten in die Therapiearme H-APC oder RFA randomisiert. Die H-APC erfolgte mit 60 Watt nach NaCL-Unterspritzung. Die RFA erfolgte mit einem 90°-Katheter 3 x 12j/cm2 bzw. mit 360° Ballon (10 j/cm2-säubern-10 j/cm2). Protokolliert wurden alle Komplikationen, Zeit der Ablation,die Schmerzintensität und Dauer anhand einer Schmerzskala (1-10). Die Nachsorge erfolgte nach 3, 6, 12 und 24 Monaten. Der primäre Erfolg war definiert anhand histologischer Eradikation des BÖ in der 6 Monatskontrolle.

Ergebnisse 103 Patienten wurden in die Studien aufgenommen. N=48 wurden in den RFA-Arm und 55 in den H-APC Arm randomisiert. N =58 Patienten haben die Ablationsphase beendet und die kurzfristige Nachsorge (3) bzw. 6 Monate abgeschlossen. 199 interventionelle Ablationen wurden durchgeführt. Im Durchschnitt waren 1,95 Ablationen (min. 1 max. 5) zur kompletten Barretteradikation (BE) notwendig. Es gab dabei keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zur Barrettlänge zwischen den zwei Armen. Die mittlere Barrettlänge vor Ablation war 4,3 cm (H-APC) und 4,7 cm (RFA). Die Eradiaktionsrate nach 6 Monaten lag bei 87,2%% (RFA) und bei 91% (H-APC). Ausgenommen bei Wundheilungsstörungen (10.1%) fanden sich alle Rezidive an der Neo-Zlinie. Eine signifikanter Unterschied lag in der Schmerzintensität: 4,1/10 (RFA) vs 2,1/10 (H-APC) und in der Schmerzdauer 5,7 Tage (RFA) und 3.3 Tage (H-APC). Stenoserate Hybrid: 2%, RFA 13%

Schlussfolgerung Beide Methoden zeigen gute Ergebnisse in der Eradikationsrate. Das Nebenwirkungsprofil dagegen ist signifikant besser für die H-APC. Wegen der relevanten Unterschiede in der Stenoserate haben wir die Rekrutierung weiterer Patienten frühzeitig beendet.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

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Stuttgart · New York