Z Gastroenterol 2020; 58(08): e146
DOI: 10.1055/s-0040-1716124
BEST Abstracts DGVS: Publikationen

Evaluation der Fixierung von Ösophagus-Stents mit einem neuen Clipsystem (stentfix OTSC®)

M Schiemer
Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
A Schmidt
Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
H Schwacha
Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
M Schultheiss
Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
R Thimme
Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
,
A Kuellmer
Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Deutschland
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Einleitung Eine der häufigsten Komplikationen nach Platzierung von Ösophagus-Stents ist die Migration. Diese tritt in Abhängigkeit von Indikation, Lage und Stenttyp in bis zu einem Drittel der Fälle auf. Die Fixierung selbstexpandierender Metallstents (SEMS) mit Over-The-Scope Clips (OTSC®) als Off-Label-Use hat in kleineren Fallserien vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Für dieses Anwendungsgebiet steht nun ein modifiziertes System (stentfix OTSC®, Ovesco Endoscopy AG, Tübingen) zur Verfügung.

Ziele Ziel dieser Fallserie ist die Evaluation des stentfix OTSC® Systems bei Ösophagus-SEMS-Einlagen in verschiedenen Indikationen.

Methodik Es erfolgte eine retrospektive Fallanalyse. Von 02/2019 bis 03/2020 wurden am Universitätsklinikum Freiburg bei 12 Patienten insgesamt 15 ösophageale SEMS-Einlagen mit Einsatz des stentfix OTSC® Systems durchgeführt. Die Indikationen zur Stenteinlage reichten von malignen Ösophagusstenosen mit Dysphagie (n=5), über iatrogene oder maligne Ösophagusperforationen (n=5), bis hin zu Insuffizienzen von Ösophagojejunostomien (n=2). Als Parameter wurden erfasst: Technischer Erfolg, Prozedur-assoziierte Komplikationen, Stentverweildauer, Stentmigration und daraus resultierende Folgeeingriffe. Zur Anwendung kamen partiell- (n=8) und vollgecoverte (n=7) Ösophagusstents.

Ergebnisse Die Applikation des stentfix OTSC® war in allen Fällen technisch erfolgreich und gelang ohne Komplikationen während der Prozedur. Die Stentverweildauer lag im Median bei 23 Tagen (1-137 Tage). In 3 von 15 Fällen erfolgte die Clipapplikation nach Migration eines zuvor platzierten Stents; in allen anderen Fällen wurde eine primärprophylaktische Fixierung durchgeführt. In 85 Prozent der Fälle (13 von 15) konnte eine Stentmigration verhindert werden. Bei palliativer Stentversorgung konnten Folgeeingriffe durch das Auftreten einer Stentmigration in allen Fällen vermieden werden. Bei 7 von 15 Patienten wurde eine geplante Stent-Extraktion durchgeführt. Diese konnte in allen Fällen komplikationslos erfolgen. Nur in einem Fall war hierfür eine Fragmentierung des Clips notwendig.

Schlussfolgerung Die Anwendung des stentfix OTSC® Systems ist einfach und sicher. Eine Stentmigration konnte in 85 Prozent der Fälle verhindert werden.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York