Z Gastroenterol 2020; 58(08): e147
DOI: 10.1055/s-0040-1716127
BEST Abstracts DGVS: Publikationen

Eosinophile Ösophagitis - Klinische, endoskopische und histologische Scoringsysteme bei Erstdiagnose nach Remissionsinduktion und in Remissionserhaltung unter topischen Corticosteroiden

Lorenz NJ
1   Otto-von-Guericke-Universität Medizinische Fakultät Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
A Link
1   Otto-von-Guericke-Universität Medizinische Fakultät Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
C Thon
1   Otto-von-Guericke-Universität Medizinische Fakultät Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
P Czapiewski
2   Otto-von-Guericke-Universität Medizinische Fakultät Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Pathologie, Magdeburg, Deutschland
,
U von Arnim
1   Otto-von-Guericke-Universität Medizinische Fakultät Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
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Die eosinophile Ösophagitis (EoE) stellt eine chronisch-entzündliche, allergen-/immunvermittelte Erkrankung der Speiseröhre dar. Sie geht klinisch mit dysphagischen Symptomen und histologisch mit einer eosinophil-dominanten Entzündung einher.

Zur Bestimmung der Krankheitsaktivität existieren klinische (Straumann Dysphagia Index, SDI), endoskopische (EREFS) und histologische (EoE-HSS) Scoringsysteme. Topische Corticosteroide (tCS) sind effektiv in der Remissionsinduktion (RI) und -erhaltung (RE) bei aktiver EoE. Häufig korrelieren jedoch Symptome und endoskopische sowie histologische Befunde nicht miteinander.

Korrelation des SDI, EREFS und EoE-HSS bei Erstdiagnose (ED) einer EoE, nach RI und in RE mit tCS untereinander sowie im Verlauf der Therapie.

Retrospektive Kohortenanalyse von 2006-2020 bei Patienten mit einer aktiven EoE mit Follow-Up-Intervallen bis zu 6 Jahren. Die Erhebung des SDI, EREFS und EoE-HSS erfolgte zum Zeitpunkt ED, nach RI und in RE (Definition: Remission: ≤15 Eos/HPF und Reduktion SDI ≥3). Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver Statistik, Friedman-Test und Bonferroni-Korrektur.

Zum Zeitpunkt der RI konnten alle Scores bei 29 von 60 Patienten (62% männlich, mittleres Alter 48) analysiert werden. Alle EoE-Patienten wurden im Mittel über 13 Wochen bis zur RI mit tCS behandelt. 19 vollständige Datensätze wurden in RE nach einer mittleren Therapiedauer mit tCS von 21 Monaten ausgewertet. Signifikante Korrelationen zeigt der EREFS zum EoE-HSS bei RI (Spearman-Korrelation r=0,56; p =0,013) sowie bei RE (r=0,61; p =0,006). Der paarweise Vergleich mittels Bonferroni-Korrektur ergibt signifikante Unterschiede zwischen ED und RI für SDI (r=-0,035; p < 0,001) und EoE-HSS (r= 0,268; p =0,028), jedoch nicht für EREFS. Keine statistischen Signifikanzen der drei Scores wurden zwischen RI und RE detektiert.

Klinische, endoskopische und histologische Scores zur Bestimmung der Aktivität bei EoE korrelieren bei ED nicht untereinander.

Der Vergleich der jeweiligen Scoringsysteme im Verlauf der Induktionstherapie erbringt signifikante Unterschiede zu den Zeitpunkten ED und RI symptomatisch und histologisch, jedoch nicht in der RE unter tCS-Therapie.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Effektivität der tCS in der RI- und RE-Therapie der aktiven EoE.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York