Z Gastroenterol 2020; 58(08): e173
DOI: 10.1055/s-0040-1716195
BEST Abstracts DGVS: Publikationen

Ein beschichteter ballonexpandierbarer Metallstent zeigt bei der TIPS-Anlage im Vergleich zum Viatorr CX® vergleichbare Ergebnisse

M Schultheiß
1   Uniklinik Freiburg, Department Innere Medizin, Medizinische Klinik II, Freiburg, Deutschland
,
D Bettinger
1   Uniklinik Freiburg, Department Innere Medizin, Medizinische Klinik II, Freiburg, Deutschland
2   Berta-Ottenstein Programm, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
L Sturm
1   Uniklinik Freiburg, Department Innere Medizin, Medizinische Klinik II, Freiburg, Deutschland
,
O Waidmann
3   Uniklinik Frankfurt, Zentrum der Inneren Medizin, Medizinische Klinik I, Frankfurt, Deutschland
,
J Backhus
4   Uniklinik Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Deutschland
,
R Thimme
1   Uniklinik Freiburg, Department Innere Medizin, Medizinische Klinik II, Freiburg, Deutschland
,
M Rössle
1   Uniklinik Freiburg, Department Innere Medizin, Medizinische Klinik II, Freiburg, Deutschland
5   Praxiszentrum für Gastroenterologie, Freiburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Bei der Anlage eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) gilt ein portosystemischer Gradient (PSG) von 12mmHg, bzw. der Abfall des PSG um 50% als optimales Ergebnis der Drucksenkung. Im Vergleich zu den beschichteten selbstexpandierbaren Nitinolstents stellt die Verwendung von beschichteten ballonexpandierbaren Metallstents einen vielversprechenden Ansatz für eine exaktere Einstellung des gewünschten PSG dar.

Ziele Vergleich der technischen und klinischen Erfolgsrate eines ballonexpandierbaren Metallstents (BeGraft peripheral [BGP], Fa. Bentley) mit dem aktuell für diese Indikation zugelassenen selbstexpandierbaren Nitinolstent (Viatorr CX® [VCX], Fa. Gore).

Methodik Unizentrische retrospektive Auswertung von Patienten, die im Zeitraum von 06/2016 bis 10/2018 eine TIPS-Anlage erhielten und Vergleich des im Rahmen eines Off-Label-Use eingesetzten BGP-Stents zum VCX-Stent. Als primärer Endpunkt wurde das Ansprechen auf das zur TIPS-Anlage führende Symptom der portalen Hypertonie festgelegt.

Ergebnisse 34 Patienten erhielten eine BGP-Stent im Vergleich zu 44 Patienten mit einem VCX. Die häufigste TIPS-Indikation war in beiden Gruppen ein therapierefraktärer Aszites (79,5% vs. 64,7%; p = 0,199). Zwischen den beiden Gruppen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Leberfunktion (MELD: 13 vs. 12; p = 0,253) sowie des portosystemischen Gradienten nach der TIPS-Anlage (8,5mmHg±3,4 vs. 8,6mmHg±2,7; p = 0,777). Patienten mit einem VCX zeigten einen weiteren nominalen Diameter des Shunts im Vergleich zu den BGP-Patienten (9,4mm vs. 8,1mm; p <  0,001). Die TIPS-Anlage war bei allen Patienten technisch erfolgreich. Beide Shunts zeigten vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich des Ansprechens auf das Symptom der portalen Hypertonie (VCX: 61,4% vs. BGP 55,9%; p = 0,650), 6-Monats-Offenheitsrate (VCX 90,3% vs. BGP 85,3%; p = 0,454) und hepatische Enzephalopathie nach TIPS (VCX 25,0% vs. BGP 23,5%; p = 0,999). Im Trend waren bei den Patienten mit Anlage eines BGP häufiger Revisionen notwendig (20,5% vs. 35,3%, p = 0,199).

Schlussfolgerung Die Anwendung des ballonexpandierbaren BGP-Stents bei der TIPS-Anlage zeigt vergleichbare Ergebnisse zum VCX hinsichtlich des klinischen Ansprechens auf die Symptome der portalen Hypertonie.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. September 2020

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