Z Gastroenterol 2020; 58(08): e184
DOI: 10.1055/s-0040-1716225
BEST Abstracts DGVS: Publikationen

Entwicklung eines tiermaterialfreien, intervenierbaren Gastroskopie-Modells für das Training endoskopischer Blutungsstrategien für gastrale Ulkus-Blutungen

J Fundel
1   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Experimentelle Chirurgische Endoskopie, Zentrum für Medizinische Forschung, Tübingen, Deutschland
,
B Mothes
1   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Experimentelle Chirurgische Endoskopie, Zentrum für Medizinische Forschung, Tübingen, Deutschland
,
U Schweizer
1   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Experimentelle Chirurgische Endoskopie, Zentrum für Medizinische Forschung, Tübingen, Deutschland
2   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Tübingen, Deutschland
,
A Königsrainer
2   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Tübingen, Deutschland
,
K-E Grund
1   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Experimentelle Chirurgische Endoskopie, Zentrum für Medizinische Forschung, Tübingen, Deutschland
,
D Wichmann
1   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Experimentelle Chirurgische Endoskopie, Zentrum für Medizinische Forschung, Tübingen, Deutschland
2   Universitätsklinik Tübingen, Klinik für AVT-Chirurgie, Tübingen, Deutschland
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Einleitung Das Training der flexiblen endoskopischen Interventionen zur Blutstillung für Notfallsituationen kann bisher nur am Patienten oder an Tiermaterialen erfolgen. Deshalb sollte ein tiermaterial-freies Modell für die Blutungssimulation und das Training der entsprechenden endoskopischen Therapiemaßnahmen entwickelt und getestet werden.

Methodik Durch Kombination verschiedener Kunststoffe und tiermaterialfreier, biologischer Materialien wurden in mehreren Schritten verschiedene Prototypen eines Substrates mit artifiziellen Blutungsquellen entwickelt und verschiedene Blutstillungsverfahren daran getestet. Eine Evaluation erfolgte durch 11 Medizinstudenten, die nach Theorieschulung und Basistraining in der flexiblen Endoskopie die simulierten Blutungen unter Supervision therapieren sollten. Es wurden Daten während und nach dem Training sowie 3 Monate später erhoben.

Ergebnis Es konnte erfolgreich ein Magenmodell mit intervenierbaren, ulcerativen Blutungsquellen entwickelt werden. Durch die Injektion entsteht eine gut abgrenzbare Quaddel. Verschiedene Clip-Varianten haften gut auf dem künstlichen Gewebe. Nach APC-Applikation entstand eine oberflächliche Verschorfung. Die Teilnehmer der Evaluation bewerteten das Blutungsphantom und das Training sehr positiv und profitieren subjektiv davon.

Schlussfolgerung Der Bedarf an realitätsgetreuen Modellen zum Training von endoskopischen Behandlungsstrategien zur Blutstillung ist hoch. Besonders die Nachfrage nach tiermaterialfreien Lösungen wächst. Die Einbindung eines solchen Trainings in die Aus- und Weiterbildung von Ärzten erscheint sinnvoll, da bereits Studenten nach einmaligem Training davon profitieren und die Situation der Ulkus-Blutung besser in Pathologie und Therapie verstanden haben.

Weiterentwicklungen des vorgestellten Modells sind im Gange.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
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