Z Gastroenterol 2020; 58(08): e189-e190
DOI: 10.1055/s-0040-1716242
BEST Abstracts DGVS: Publikationen

Ein atypischer Verlauf von COVID-19 maskiert als therapierefraktäre Sigmadivertikulitis mit rascher klinischer Besserung nach Behandlung mit Hydroxychloroquin

P Stahl
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Klinik für Innere Medizin SP Gastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel, Infektiologie, Marburg, Deutschland
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S Matrood
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Klinik für Innere Medizin SP Gastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel, Infektiologie, Marburg, Deutschland
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L Breitling
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Klinik für Innere Medizin SP Gastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel, Infektiologie, Marburg, Deutschland
,
K Christian
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Institut für Virologie, Marburg, Deutschland
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C Bauer
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Klinik für Innere Medizin SP Gastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel, Infektiologie, Marburg, Deutschland
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T Gress
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg, Klinik für Innere Medizin SP Gastroenterologie, Endokrinologie, Stoffwechsel, Infektiologie, Marburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Eine 63-jährige Frau präsentierte sich mit seit vier Tagen bestehenden Fieberepisoden und progredienten Bauchschmerzen in der Notaufnahme unseres Klinikums. Eine CT des Abdomens zeigte eine Sigmadivertikulitis. Nasopharyngealabstriche auf Influenza A/B sowie auf SARS-CoV-2 zeigten sich negativ.

Unter empirischer Antibiotikatherapie zeigte die Patienten persistierendes ansteigendes Fieber mit anhaltenden Bauchschmerzen sowie begleitender Dyspnoe, Tachypnoe und pathologisch erniedrigter peripherer Sauerstoffsättigung. Eine CT-Thorax zeigte beidseitige Milchglasinfiltrate vereinbar mit einer viralen Pneumonie. Wiederholte Nasopharyngealabstriche zeigten schließlich einen positiven Nachweis für SARS-CoV-2. Bei steigender laborchemischer Infektkonstellation, persistierendem Fieber und zunehmender respiratorischer Symptomatik wurde eine off-label-Therapie mit Hydroxychloroquin initiiert, worunter es zu einer raschen und deutlichen Regredienz der Symptome und des Infektlabors kam.

Der Fall beschriebt einen in seiner maskierenden Symptomatik atypischen Verlauf einer schweren Infektion mit SARS-CoV-2 und stellt die diagnostischen Fallstricke der Infektion mit diesem Erreger heraus. Weiterhin untermauert diese Fallbeschreibung die zuvor beschriebene Wirksamkeit des Malariamedikaments Hydroxychloroquin auf den klinischen und laborchemischen Verlauf einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York