Z Gastroenterol 2020; 58(08): e194
DOI: 10.1055/s-0040-1716255
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Die Rolle von systemischem Interleukin 10 und 17A bei Adenokarzinomen des Ösophagus

KF Karstens
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
J Kempski
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
,
A Giannou
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
,
E Freiwald
3   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für medizinische Biometrie und Epidemiologie, Hamburg, Deutschland
,
M Reeh
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
M Tachezy
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
J Izbicki
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
A Lohse
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
,
N Gagliani
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
,
S Huber
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
,
P Pelczar
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 1. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Reflux ist einer der Risikofaktoren für Adenokarzinome des Ösophagus (EAC), der von einer chronischen Entzündung begleitet wird. EACs zeigen eine ansteigende Inzidenz und die Überlebensraten sind weiterhin schlecht. Einer der Hauptgründe für die schlechte Prognose ist die erst späte Diagnose in fortgeschrittenen Stadien sowie das Auftreten von Fernmetastasen.

Ziele Mit dieser Studie wollten wir untersuchen, ob das Auftreten von systemischen Entzündungsmediatoren (Interleukine; IL) einen Einfluss auf die Prognose hat.

Methodik Im Serum von 43 EAC Patienten, ohne neoadjuvante Therapie, wurde die systemische Expression von pro- und anti-inflammatorischen Parametern (IL-2, IL-4, IL-6, IL-10, IL-17A und IL-22) mittels Durchflusszytometrie gemessen. Serumproben von 43 Probanden, die entsprechend ihres Alters und Geschlechts gleich verteilt waren, wurden als Kontrolle benutzt. Eine Korrelation der experimentellen Daten mit klinischen und pathologischen Parametern wurde durchgeführt.

Ergebnisse Erhöhtes systemisches IL-6 (p = 0.044) und erniedrigtes IL-17A (p = 0.002) wurden signifikant häufiger bei EAC Patienten gefunden. Erhöhtes systemisches IL-10 fand sich zudem in fortgeschrittenen T Stadien (p = 0.020). Des Weiteren zeigte sich eine deutliche Erhöhung des systemischen IL-10s bei Patienten mit Lebermetastasen (p <  0.001). Jedoch fand sich in der multivariaten Analyse nur bei erniedrigtem IL-17A ein Einfluss auf die Überlebenswahrscheinlichkeit.

Schlussfolgerung Systemisches IL-6 und IL-17A unterscheiden Patienten mit einem Adenokarzinom des Ösophagus von Gesunden. Während zirkulierendes IL-17A mit einer eingeschränkten Prognose verbunden zu sein scheint, vermag zirkulierendes IL-10 EAC Patienten mit einer fortgeschrittenen Erkrankung zu identifizieren.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
08. September 2020

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