Z Gastroenterol 2020; 58(08): e195
DOI: 10.1055/s-0040-1716257
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Analyse des perioperativen Verlaufs nach transthorakaler Ösophagusresektion: Vergleich zwischen der offenen, der laparoskopisch assistierten und der robotisch assistierten Technik

F Benedix
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
E Lorenz
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
,
R Croner
Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Magdeburg, Deutschland
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Einleitung Ösophagusresektionen zählen unverändert zu den anspruchsvollsten chirurgischen Eingriffen. Bei Anwendung der minimal invasiven Technik kann die postoperative Komplikationsrate, insbesondere die Häufigkeit pulmonaler Komplikationen reduziert werden. Die robotische Chirurgie scheint eine weitere Verringerung der postoperativen Morbidität zu ermöglichen.

Methodik In einer retrospektiven Analyse wurden alle konsekutiven Patienten, die sich in einem 4-Jahres Zeitraum an der Uniklinik Magdeburg einer elektiven Ösophagusresektion mit intrathorakaler Anastomose in offener und minimal invasiver Technik (nur Hybrid-Technik) unterzogen hatten, berücksichtigt. Fokus der Untersuchung lag auf der Analyse des perioperativen Verlaufs einschließlich der postoperativen Komplikationen.

Ergebnis Insgesamt konnten 107 Patienten berücksichtigt werden, davon waren 92,5 % männlich. Das mediane Alter betrug 63 Jahre, ein Adenokarzinom lag bei 61,6 % vor. Einer Vorbehandlung unterzogen sich 79,4 %. Bei 31,8 % erfolgte ein laparoskopisch, bei 29,9 % robotisch assistierter Eingriff. Im Vergleich zur offenen Technik zeigten sich in der minimal invasiven Gruppe eine geringere mediane ITS- bzw. Krankenhausverweildauer sowie eine geringere postoperative Morbidität. Die größten Unterschiede fanden sich für folgende Parameter: Pneumonie, kardiale Komplikationen, Sepsis und Delir. Bei den chirurgischen Komplikationen wurden seltener ein Chylothorax sowie eine Leckage beobachtet. Die R0 Rate war vergleichbar, die mediane Anzahl der entnommenen LK jedoch höher in der MIC Gruppe. Bei Vergleich der laparoskopisch und robotisch Operierten zeigte sich für letztere eine niedrigere Rate an gastralen Entleerungsstörungen (DGE) sowie eine geringere ITS- und KH-Verweildauer. Nachteilig waren eine längere OP-Zeit sowie die höchste Rate an postoperativen Zwerchfellhernien.

Schlussfolgerung Bei Durchführung der Ösophagusresektion in minimal invasiver Hybrid-Technik bestätigte sich die Reduktion der postoperativen Morbidität. Für die Operation in robotisch assistierter Hybrid Technik konnte eine weitere Absenkung der Hospitalisierung sowie eine geringere Rate an DGE bei jedoch längerer OP Zeit beobachtet werden. Auffallend war eine Zunahme der Rate an postoperativen Zwerchfellhernien.



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Artikel online veröffentlicht:
08. September 2020

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