Z Gastroenterol 2020; 58(08): e198
DOI: 10.1055/s-0040-1716266
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Bestimmung der idealen Anastomosenposition bei kolorektalen Resektionen mit der Hyperspektralbildgebung (HSI)

B Jansen-Winkeln
1   Univeristätsklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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M Dvorak
1   Univeristätsklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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M Barberio
1   Univeristätsklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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M Mehdorn
1   Univeristätsklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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H Köhler
2   ICCAS, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
S Niebisch
1   Univeristätsklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
M Maktabi
2   ICCAS, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
,
C Chalopin
2   ICCAS, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
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I Gockel
1   Univeristätsklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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Zielsetzung Die Festlegung der Resektionsgrenze bei kolorektalen Resektionen erfolgt bisher durch die Erfahrung des Operateurs und die makroskopische Beurteilung der Kolonperfusion im Bereich des durchtrennten Mesokolons. Mit der Hyperspektral (HSI) - Kamera kann kontaktlos die Gewebeperfusion überprüft werden. So kann mit der HSI Kamera die Entscheidung des Operateurs überprüft und ggf. modifiziert werden.

Methodik Die Hyperspektralkamera kann an jedem Ortspunkt des Bildes ein komplettes Licht-Spektrum von 500 nm bis 1000 nm aufzeichnen. Die Auswertung der Wellenspektren des remittierten Lichtes lässt Rückschlüsse auf die Oxygenisierung und Perfusion des Gewebes zu.

Wir haben bei 102 konsekutiven Patienten nach zentraler Gefäßabsetzung und vor Durchtrennung der Randarkade bei Kolonresektionen die Perfusion des Darmes gemessen. In einem zweiten Schritt wurde die Randarkade durchtrennt und die chirurgische Resektionsgrenze markiert. Im Verlauf der folgenden 5 Minuten wurde jede Minute eine Hyperspektralaufnahme zur Visualisierung der Perfusion angefertigt (Abbildung 1).

Ergebnis Die Perfusionsgrenze stellt sich bei 94 von 102 Patienten mit der Hyperspektralkamera sehr genau dar, bei 8 Patienten war der Perfusionsunterschied nur mit der Auswertsoftware darzustellen. Dabei wurde die chirurgische Resektionsgrenze nach Erstellen der Bilder in 23 Fällen nach proximal korrigiert. Der größte Abfall der Perfusion nach Devaskularisierung fand in unter 2 Minuten statt.

Schlussfolgerung Die Überprüfung der Resektionsgrenzen mit der Hyperspektralkamera liefert dem Chirurgen eine objektivierbare Entscheidungshilfe zum Festlegen der bestmöglichen Perfusion des zu anastomosierenden Kolons.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York