Z Gastroenterol 2020; 58(08): e201-e202
DOI: 10.1055/s-0040-1716276
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Onkologisches Outcome von Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen nach Behandlung mit multimodal intendiertem Therapieansatz zur Erlangung der hepatischen Tumorfreiheit

M Drefs
1   LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
MB Schoenberg
1   LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
TS Schiergens
1   LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
MN Thomas
2   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie, Köln, Deutschland
,
CB Westphalen
3   LMU Klinikum, Medizinische Klinik und Poliklinik III, München, Deutschland
,
M Seidensticker
4   LMU Klinikum, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München, Deutschland
,
J Andrassy
1   LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
MK Angele
1   LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
J Werner
1   LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
,
MO Guba
1   LMU Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, München, Deutschland
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Einleitung Die Resektion von CRC-Lebermetastasen führte in den vergangenen Jahren zu einer signifikanten Verbesserung des Überlebens, wenngleich nicht alle Patienten resektabel sind. Daher gewinnt die Kombination aus chirurgischer Resektion und interventionell-ablativen Verfahren zunehmend an Bedeutung. Ziel dieser Studie ist, das Outcome von multimodal intendierten Therapien zur Erlangung der hepatischen Tumorfreiheit zu evaluieren.

Material/Methoden 5878 Empfehlungen des GI-Tumorboards des LMU-Klinikums München der Jahre 2014 - 2017 wurden ausgewertet, um Patienten mit CRC-Lebermetastasen zu identifizieren, bei denen primär eine Empfehlung zur multimodalen Therapie aus chirurgischer Resektion und lokal-ablativen Verfahren ausgesprochen wurde. Das Überleben wurde anhand der Kaplan-Meier-Methode untersucht und dessen Einflussfaktoren mithilfe uni- und multivariater Analyse verglichen.

Ergebnisse Das 3-Jahresüberleben von Patienten mit hepatischer Tumorfreiheit nach multimodaler Therapie lag bei 90,9%. Im Vergleich hierzu lag das 3-Jahresüberleben nach unvollständigem Therapiezyklus lediglich bei 12,0% (p <  0,001). Auch in Bezug auf das systemische und hepatische progressionsfreie Überleben zeigten Patienten nach hepatischer Clearance eine signifikant besseres Überleben (je p <  0,001), vergleichbar mit jenen, die alleinig reseziert wurden. Patienten, welche den Therapiezyklus nicht abschlossen, zeigten ein ähnlich schlechtes Überleben wie solche, die primär palliativ angebunden wurden. Die nicht erzielte Tumorfreiheit der Leber konnte als wichtigster Risikofaktor für schlechteres Überleben (p = 0,002) und ein Tumorprogress als signifikant für den vorzeitigen Abbruch der Therapiesequenz evaluiert werden (p <  0,001). Faktoren, die mit inkompletter Clearance der Leber einhergingen, waren ein erhöhtes Patientenalter, ein erhöhter CCI-Score, das Auftreten von postoperativen Komplikationen und ein verlängerter, postoperative Intensivaufenthalt (jeweils p <  0,05).

Schlussfolgerung Die hepatische Tumorfreiheit ist ausschlaggebend für das Überleben von Patienten mit CRC-Lebermetastasen. Hierzu stellen multimodale Ansätze sehr gute Verfahren dar, wenngleich das vollständige Abschließen des avisierten Therapiezyklus und somit die Patientenselektion elementar ist.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

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