Z Gastroenterol 2020; 58(08): e205-e206
DOI: 10.1055/s-0040-1716288
BEST Abstracts DGAV: Publikationen

Anzahl der Anastomosen in der HIPEC Chirurgie - erhöhte Mortalität?

DC Buchloh
Uniklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplant-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
,
M Mehdorn
Uniklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplant-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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U Lange
Uniklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplant-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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S Niebisch
Uniklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplant-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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Y Moulla
Uniklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplant-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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I Gockel
Uniklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplant-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
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B Jansen- Winkeln
Uniklinikum Leipzig, Klinik für Viszeral-, Transplant-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die chirurgische Therapie von peritoneal metastasierten Patienten erfordert eine genaue Diagnostik und eine kritische Abwägung im interdisziplinären Kontext. Die cytoreduktive Chirurgie (CRS) mit hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) kann bei strenger Indikationsstellung indiziert sein. Ziel ist eine komplette Tumorentfernung (maximale Completness of cytoreduction (CCR)). Oft sind hierfür multiviszerale Resektionen mit entsprechender Rekonstruktion nötig. Die Morbidität wird in Bezug auf CRS und HIPEC kontrovers diskutiert.

Ziele Beurteilung der Anastomoseninsuffizienzrate bei HIPEC anhand der Anzahl der vorhandenen Anastomosen bei multiviszeraler Resektion im Bezug zur Mortalität.

Methodik Im Zeitraum von 01.01.2015 bis zum 31.1.2020 wurden prospektiv 65 Patienten (34 Männer, 31 Frauen) mit CRS und HIPEC in diese Studie eingeschlossen. Das mittlere Alter betrug 59,1 Jahre (27 bis 80 Jahre) sowie die am meisten behandelten Erkrankungen waren: Magenkarzinom (N=15), Kolorektales Karzinom (N=18) und Pseudomyxoma peritonei (N=21). Der postoperative Verlauf wurde prospektiv dokumentiert. Chirurgisches Ziel war die Anzahl von zwei Anastomosen (mit Fußpunktanastomose drei Anastomosen) nicht zu überschreiten.

Ergebnis Die Krankenhausverweildauer betrug im Median 18 Tage (10 bis 68 Tage). Von den eingeschlossenen 65 Patienten erhielten 29 eine Anastomose, 15 Patienten zwei Anastomosen sowie 7 Patienten 3 Anastomosen und lediglich 1 Patient vier Anastomosen. Bei insgesamt 13 Patienten wurde keine Anastomose angelegt. Im postoperativen Verlauf zeigten 6 Patienten eine Anastomoseninsuffizienz (10%), 2 Patienten verstarben im Verlauf.

Schlussfolgerung Es konnte kein Bezug auf eine erhöhte Insuffizienzrate Anhand der Anzahl der Anastomosen beobachtet werden. Insgesamt starben drei Patienten  <  30 Tagen postoperativ. Eine Patientin verstarb in den ersten 7 Tagen postoperativ anhand eines SIRS (systemic Inflammatory Response Syndrome) bei postoperativer Pneumonie.

Die CRS mit HIPEC kann bei strenger Selektion ohne erhöhte Anastomoseninsuffizienzrate durchgeführt werden.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York