Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S42-S43
DOI: 10.1055/s-0040-1717288
Vortrag
DKOU20-206 Allgemeine Themen>26. Freie Themen

Ursachen für frühe Revisionen nach Monteggia-like-lesions

V Rausch
*   präsentierender Autor
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum
,
T Rosteius
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum
,
TA Schildhauer
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum
,
M Königshausen
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum
,
D Seybold
2   OPN Düsseldorf, Düsseldorf
,
J Geßmann
1   BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum
› Author Affiliations
 

Fragestellung Monteggia-like-lesions werden als Frakturen des Ulnaschaftes mit Luxation des Radiuskopfes und vorhandenen Begleitverletzungen definiert. Heutzutage wird meist eine osteosynthetische Versorgung der Ulna empfohlen. Die Behandlung der Begleitverletzungen wird weiterhin kontrovers diskutiert. Ziel der Untersuchung war es, fehlgeschlagene Primärversorgungen einer Monteggia-like-lesion zu untersuchen um möglicherweise vermeidbare Probleme in der Primärversorgung dieser Verletzungen zu erfassen.

Methodik Alle Patienten nach operativer Versorgung einer Monteggia-like-lesion zwischen 10/2013 und 12/2018 wurden retrospektiv erfasst. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit einer operativen Versorgung nach fehlgeschlagener initialer Versorgung <  3 Monate. Alle Verletzungen wurden auf Gründe und Anzahl der Revisionen sowie die operative Behandlungsstrategie in der Revision hin untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Insgesamt wurden 30 Patienten mit einem mittleren Alter von 58 ± 18 Jahren (21 - 94 Jahre) eingeschlossen. In 90 % der Fälle lag eine Bado Typ II-Verletzung vor.

Zwanzig Patienten (66,7 %) wurden aufgrund einer verbleibenden Instabilität mit folgender Sub- oder Reluxation revidiert, bei 12 Patienten (40 %) war die initiale Osteosynthese fehlgeschlagen. Ein Patient musste aufgrund eines Overstuffings der Radiuskopfprothese revidiert werden, 2 weitere Patienten wurden aufgrund einer intraartikulären Schraubenlage revidiert. In der Revision wurde eine Radiuskopfprothese implantiert (n = 13), die Kollateralbänder rekonstruiert (n = 15), eine Re-Osteosynthese der Ulna (n = 12) oder eine additive Osteosynthese (n = 8), eine Koronoidrekonstruktion (n = 6) oder eine Radiuskopfresektion (n = 4) durchgeführt. In 4 Fällen musste eine TEP implantiert werden, in 6 Fällen wurde ein additiver Bewegungsfixateur angelegt. In allen Fällen, in denen eine Rekonstruktion durchgeführt wurde, konnte eine Rezentrierung des Gelenks erreicht werden.

Monteggia-Frakturen sind komplexe osteoligamentäre Verletzungen des Ellenbogens. Häufigste Ursachen für eine Revision sind eine verbleibende Instabilität oder eine fehlgeschlagene Osteosynthese. Nach exakter Diagnostik sollte stets eine stabile Versorgung des Ellenbogens erzielt werden. Radiuskopffrakturen sollten hierfür möglichst rekonstruktiv behandelt oder eine Radiuskopfprothese implantiert werden. Bei Verletzung der Kollateralbänder kann eine Rekonstruktion der Kollateralbänder zu einer höheren Stabilität in der primären Ausheilungsphase führen.

Stichwörter Ellenbogen, Fraktur, Monteggia



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Article published online:
15 October 2020

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