Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S88
DOI: 10.1055/s-0040-1717379
Vortrag
DKOU20-401 Allgemeine Themen>21. Revisionsendoprothetik

Rekonstruktion tibialer metaphysärer Defekte im Revisionsfall mit metallischen Metaphysenkomponenten

H Kohlhof
*   präsentierender Autor
1   Ortopädie/Unfallchirurgie Uniklinik Bonn, Bonn
,
M Friedrich
1   Ortopädie/Unfallchirurgie Uniklinik Bonn, Bonn
,
M Jänisch
1   Ortopädie/Unfallchirurgie Uniklinik Bonn, Bonn
,
T Randau
1   Ortopädie/Unfallchirurgie Uniklinik Bonn, Bonn
› Author Affiliations
 

Fragestellung Die Revisionsendoprothetik des Kniegelenks hat aufgrund der steigenden Fallzahlen in der Primärendoprothetik über die letzten Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ein Versagen von KTPs kann durch eine Vielzahl von Mechanismen und Gründen auftreten, wie beispielsweise Abrieb, Infektion, Instabilität, Rigidität und Implantat-Bruch. Im Falle einer Revision ist ein Verlust an Knochenmaterial und die damit reduzierte Möglichkeit einer Implantatfixierung eines der kritischsten Probleme in der Revision TKA. Daher stellt eine solide und sichere Fixierung des Revisions-Implantates mit damit möglicher Rekonstruktion der Gelenklinie, insbesondere in der krafttragenden metaphysären Zone die Grundvoraussetzung für ein positives postoperatives outcome und eine lange Standzeit dar. In dieser Studie wurden die postoperativen Ergebnisse nach Verwendung tibialer metaphysärerer Komponenten in der Revisionsendoprothetik bei fortgeschrittenen metaphysären Defekten (AORI Typ II-III) analysiert.

Methodik Zwischen Mai 2018 und Dezember 2019 wurden insgesamt 18 metaphysäre Komponenten bei 18 Patienten tibial implantiert. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 11,4 Monate. Die Nachuntersuchung umfasste die klinische Untersuchung, den KSS (Knee Society Score) sowie eine Röntgen- und Versagensanalyse.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Ergebnisse: In dem untersuchten Kollektiv wurde eine signifikante Verbesserung des ROM von 75± 16° auf 100± 14° (p < 0,01) wurde festgestellt. Der KSS verbesserte sich signifikant von 78 ± 12 Punkten präoperativ auf 137 ± 23 Punkte postoperativ. 2 Patienten klagten über persistierende Beschwerden bei Belastung (Gehstrecke > 200m) nach 6 Monaten; tibiale Schaftschmerzen wurden von allen Patienten verneint. Das nachuntersuchte Kollektiv zeigt im Beobachtungsintervall eine Implantatüberlebensrate von 100 %.

Schlussfolgerungen: Bezogen auf die oben dargestellten Resultate stellen metallische metaphysäre Komponenten eine sichere Möglichkeit dar im Falle von fortgeschrittenen metaphysären tibialen Defekten eine stabile Fixation des tibalen Revisionimplantates zu ermöglichen und damit das postoperative outcome zu berbessern.

Stichwörter Revisionsendorpothetik, Knie, Sleeve, metaphysäre Komponente



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Article published online:
15 October 2020

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