Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S98-S99
DOI: 10.1055/s-0040-1717402
Vortrag
DKOU20-442 Grundlagenforschung->30. Biomechanik und Bewegungsanalyse

Korrelation zwischen Pelvic Incidence und räumlicher Orientierung des Acetabulums - eine Analyse basierend auf einem 3D statistischen Modell des Beckenrings

C Arand
*   präsentierender Autor
1   Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
,
D Wagner
1   Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
,
L Kamer
*   O Research Institut, Davos
,
H Noser
*   O Research Institut, Davos
,
GR Richards
*   O Research Institut, Davos
,
PM Rommens
1   Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
› Author Affiliations
 

Fragestellung Der Beckenring ist ein komplexes knöchernes Konstrukt. Er bildet das Bindeglied zwischen Rumpf und den unteren Extremitäten und ist somit von zentraler Bedeutung für die Mobilität des Menschen. Pelvic Incidence und acetabuläre Orientierung sind entscheidende Parameter in der Beschreibung der Anatomie des Beckens und wichtig für das Verständnis der biomechanischen Interaktion von Wirbelsäule, Becken und Hüftgelenken. Diese Parameter rücken zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Diskussion, insbesondere in Hinblick auf ihre Interaktion bei zunehmender Degeneration beim älteren Patienten.

Das Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse einer möglichen Korrelation zwischen Pelvic Incidence und der acetabulären Orientierung in Anteversion und Inklination.

Methodik Es wurde ein 3D statistisches Modell des Beckenrings, bestehend aus 100 CT individuellen Datensätzen europäischer Erwachsener, zur Analyse von Pelvic Incidence sowie acetabulärer Anteversion und Inklination verwendet. Im Anschluss wurde eine Korrelationsanalyse zwischen diesen individuell erhobenen Parametern durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Es konnte eine Korrelation zwischen Pelvic Incidence und acetabulärer Anteversion gezeigt werden (r=0,223; p =0,019). Acetabuläre Anteversion und Inklination zeigen eine starke positive Korrelation (r=0,570; p < 0,001). Zwischen Pelvic Incidence und Inklination konnte hingegen keine statistisch signifikante Korrelation nachgewiesen werden (r=0,102; p =0,311).

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sollen zu einem besseren Verständnis der komplexen biomechanischen Interaktion zwischen Achsskelett und der unteren Extremität beitragen. Zur präoperativen Planung in Orthopädie und Unfallchirurgie, insbesondere im Hinblick auf kombinierte Pathologien von lumbaler Wirbelsäule, dem lumbopelvinen Übergang und dem Hüftgelenk ist dieses Verständnis essentiell.

Stichwörter Pelvic Incidence, acetabuläre Orientierung, Anteversion, Inklination, 3D statistisches Modell



Publication History

Article published online:
15 October 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany