Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S217
DOI: 10.1055/s-0040-1717545
Vortrag
DKOU20-1021 Allgemeine Themen->14. Endoprothetik

Behandlungsergebnisse nach einer hohen Tibiakopfosteotomie im 10 Jahres-Follow Up: Analyse des klinischen Outcomes und Rate der Konversion zur endoprothetischen Versorgung

L Bode
*   präsentierender Autor
1   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg
,
AS Brenner
1   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg
,
H Eberbach
1   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg
,
F Kloos
1   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg
,
K Izadpanah
1   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg
,
P Niemeyer
2   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, OCM München, Freiburg
,
H Schmal
1   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg
,
G Bode
1   Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg
› Author Affiliations
 

Fragestellung Bei Vorliegen einer Varusdeformität kommt es zu einer Überlastung des medialen Kompartimentes, was wiederum fokale Knorpelschäden oder gar die Entwicklung einer Gonarthrose zur Folge haben kann. Zur Entlastung des medialen Kompartiments hat sich die hohe Tibiakopfosteotomie (TKO) mittels internem Plattenfixateur als äußerst effektives Verfahren insbesondere hinsichtlich Schmerzreduktion und funktionellem Outcome etabliert. Bisherige Studien erbrachten nur mittelfristige Ergebnisse über das funktionelle Outcome nach TKO, insbesondere über die Notwendigkeit der Konversion zur Kniegelenksendoprothese. Ziel dieser Studie war daher die Bestimmung der Konversionsrate zur Kniegelenksendoprothese nach TKO und die Analyse des klinischen Outcomes im Langzeit-Follow-Up.

Methodik Eingeschlossen wurden alle Patienten im Alter von 18 bis 65 Jahren, die im Zeitraum vom 1.1.2004 bis 31.12.2013 aufgrund eines Knorpelschadens oder einer Gonarthrose des medialen Kompartiments bei begleitender Varusfehlstellung mittels einer TKO behandelt wurden. Die Kontaktaufnahme erfolgte im Frühjahr 2019 nach Zusendung der schriftlichen Einverständniserklärung zur Teilnahme an der Studie. Erhoben wurden neben Patientencharakteristika funktionelle Scores (Lysholm, KOOS, IKDC, VAS, WOMAC), sowie die Frage nach Konversion zur Prothese. Der Lysholm und VAS Score wurden mit den vorliegenden präoperativen Scores verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte per SPSS Software 24.0 (IBM Corp. Armonk, USA).

Ergebnisse und Schlussfolgerung Insgesamt konnten 125 Patienten in die Studie eingeschlossen werden, welche zum Zeitpunkt der Operation durchschnittlich 44,4 ± 10,17 (Range 18,9 - 66,9) Jahre alt waren. Das Follow-Up (FU) erfolgte im Durchschnitt nach 118,4 ± 27,3 (Range 73,0 - 171 Monate) Monaten. Der Lysholm Score zeigte zum Zeitpunkt des FU einen signifikant höheren, der VAS Score einen signifikant niedrigeren Wert als die präoperativ erhobenen Werte. Insgesamt konnten hohe durchschnittliche KOOS-Scores erzielt werden (KOOSpain 82,9 ± 14,4, KOOSsymp 78,6 ± 17,6, KOOSadl 87,8 ± 13,3, KOOSsport 53,1 ±30,4, KOOSQOL 70,2 ±21,4, KOOS4 71,2 ± 18,2). Die Konversionsrate zur Endoprothese nach durchschnittlich 10 Jahren lag bei 12,8 %.

Auch im Langzeit-Follow-Up zeigt sich die TKO als zuverlässige Behandlungsmethode für Patienten mit medialer Gonarthrose bzw. medialem fokalen Knorpelschaden bei begleitender Varusdeformität. Auch im 10-Jahres-Follow Up zeigt sich ein zufriedenstellendes funktionelles Outcome und eine weiterhin geringe Konversionsrate zur endoprothetischen Versorgung.

Stichwörter Knorpelschaden, Gonarthrose, Tibiakopfumstellungosteotomie, TKO, HTO, open-wedge Osteotomie



Publication History

Article published online:
15 October 2020

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