Einfluss einer 10 %igen Aminosäureinfusion bei hypoalbuminämischen Hunden auf die Serumalbuminkonzentration – eine retrospektive Auswertung

Ziel der Studie Untersucht wurde der Einfluss einer parenteral verabreichten 10 %igen Aminosäureinfusion auf die Serumalbuminkonzentration bei hypoalbuminämischen Hunden.

Material und Methoden In die retrospektive Studie wurden 158 Hunde mit einem Serumalbumingehalt ≤ 25 g/l, die mindestens 3 Tage stationär untergebracht waren und keine albuminhaltigen Transfusionen erhalten hatten, eingeschlossen. Von diesen wurden 80 Hunde mit einer Aminosäureinfusion (AI) behandelt und 78 konservativ therapiert (KT). Beide Gruppen wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test und dem Friedman-Test hinsichtlich des Überlebens, der Dauer des stationären Aufenthalts, der Serumalbuminwerte und der Nebenwirkungen der Flüssigkeitstherapie verglichen.

Ergebnisse Die Hunde in der Gruppe AI erhielten median 9 g/100 kcal RER/Tag (4–8 g/100 kcal RER/Tag) einer 10 %igen Aminosäureinfusion intravenös über 4 Tage (3–11 Tage). Hinsichtlich Überleben und Nebenwirkungen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen beobachtet. Hunde der Gruppe AI hatten jedoch einen signifikant längeren stationären Aufenthalt (8; 3–33 Tage) im Vergleich zur Gruppe KT (6; 3–24 Tage; p = 0,0003). Die initiale Albuminkonzentration war in Gruppe AI niedriger als in Gruppe KT (p < 0,0001). Dieser Unterschied war an Tag 3 nicht mehr vorhanden (p = 0,1336). Die letzte gemessene Albuminkonzentration in Gruppe AI lag höher als die Konzentrationen an Tag 1 und 2 (p = 0,0009). Die mittlere Dauer bis zum Anstieg der Albuminkonzentration war in der Gruppe AI (3; 2–6 Tage) signifikant kürzer als in Gruppe KT (4; 2–7 Tage; p = 0,0245).

Zusammenfassung Die intravenöse Verabreichung einer 10 %igen Aminosäurelösung führt bei hypoalbuminämischen Hunden zum Anstieg der Albuminkonzentration, hat jedoch keinen Einfluss auf die Überlebenszeit.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. Februar 2021