Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(04): 229
DOI: 10.1055/s-0041-100593
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gemeinsam ist man (meistens) stärker

Anna Wolter
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Publication Date:
19 February 2015 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

Patientengespräche können frustrierend sein – vor allem, wenn man sein Gegenüber von einem gesünderen Lebensstil überzeugen möchte. Dabei gibt es einen einfachen „Trick“, mit dem Sie Ihre Patienten auf Erfolgskurs bringen können: Ziehen Sie den Lebenspartner zum Gespräch dazu. Eine aktuelle Studie aus Großbritannien zeigt, dass ein Rauchstopp, regelmäßiger Sport oder eine Diät besonders gut klappen, wenn der Partner mit eingebunden ist (JAMA Intern Med. 2015). So gelang es z. B. nur 8 % der Männer, mit dem Rauchen aufzuhören, wenn sie es allein versuchten. Zog die Partnerin mit, schaffte es fast die Hälfte.

Gemeinsam ist man eben meist stärker als alleine. Für die Niere gilt das nicht unbedingt: Auch eine einzelne Niere schafft es problemlos, die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Dieses beeindruckende Organ ist zu Höchstleistungen fähig – und kann trotzdem innerhalb kürzester Zeit versagen. Vor allem bei älteren Patienten hat ein akutes Nierenversagen fatale Folgen. Die Erkrankung frühzeitig zu erkennen – und den Patienten nicht erst kurz vor der Dialysepflichtigkeit zu betreuen – stellt hohe Ansprüche an die behandelnden Ärzte. Das soll sich in Zukunft ändern: Neue Biomarker könnten nicht nur eine frühere Diagnose ermöglichen, sondern auch Hinweise zur Genese oder dem weiteren Verlauf der Erkrankung bieten. Sinnvolle Präventionsmaßnahmen gibt es aber auch heute schon. Wie diese aussehen können, welche Rolle die Erkrankung im Alter spielt und was Sie bei einem akuten Nierenversagen im Zusammenhang mit einer Vaskulitis beachten müssen, erfahren Sie in unserem Dossier.

Ihre

Anna Wolter