PiD - Psychotherapie im Dialog 2015; 16(02): 88-91
DOI: 10.1055/s-0041-101035
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Angst im Netz – Auf Spurensuche im Internet

Internetseiten zum Thema Angststörungen
Rebekka Neu
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Publication History

Publication Date:
11 June 2015 (online)

Internetseiten für Fachkreise

Fachgesellschaften

GAF Die Gesellschaft für Angstforschung e.V. (GAF, Society for Anxiety Research) [1] unter dem Vorsitz von Prof. Dr. B. Bandelow fördert die wissenschaftliche Erforschung der Entstehung und Behandlung von Angsterkrankungen. Die Mitgliedschaft in der Gesellschaft kann kostenfrei beantragt werden. Neben der Organisation von Kongressen und Fortbildungsmaßnahmen stellt die GAF auch Informationen und Selbsttests für Betroffene auf ihrer Internetseite bereit.

SGA / SSA Ziel der Schweizerischen Gesellschaft für Angststörungen (SGA / SSA) [2] sind das Ausrichten von Aus-, Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen für Fachpersonal, das Aufklären von Betroffenen und deren Angehörigen sowie das Unterstützen wissenschaftlicher Maßnahmen in den Bereichen Prävention, Behandlung und Betreuung. Auf ihrer Website finden sich viele Informationen zu Definition, Ursachen, Auslösern und Behandlung von Angststörungen für Betroffene wie auch Informationen für Fachpersonal über Diagnostik, Notfallmedikation sowie Neuigkeiten aus der Forschung.

ADAA Die Internetseite der Anxiety Disorders Association of America (ADAA) [3] bietet Informationen für Fachkreise, beispielsweise über Kongresse und Fortbildungsmöglichkeiten. Gleichzeitig ist die Website auch Anlaufstelle für Betroffene: Sie finden dort Informationen zu den einzelnen Angststörungen und Unterstützung bezüglich der Suche nach Hilfs- und Behandlungsangeboten sowie hilfreiche Tipps im Umgang mit Angst.


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Zeitschriften

Daz Die daz (Deutsche Angstzeitschrift) [4] ist die einzige Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, die sich explizit den Themen Angst und Angsterkrankungen widmet. Die Zeitschrift enthält wissenschaftlich fundierte Artikel und Expertenbeiträge in Kombination mit persönlichen Berichten von Betroffenen. Sie erscheint seit 1995 vierteljährlich mit wechselnden Themenschwerpunkten.


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Diagnostik

TU Dresden Auf dem Online-Profil von Prof. Dr. Jürgen Hoyer der TU Dresden [5] finden sich verschiedene Angstfragebögen zum Herunterladen, beispielsweise das ­Anxious Thoughts Inventory (AnTi), der ­Social Phobia Questionnaire (SPQ), der ­Panic Disorder Selfreport (PDSR) oder die Agoraphobic Cognitions Scale (ACS).


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Forschung

Angststörungen allgemein

Die Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Uni Trier [6] bietet im Rahmen einer Studie kostenfreie Online-Therapie über einen Zeitraum von 6 Wochen für Menschen an, die von Ängsten, übermäßigen Sorgen oder Panik geplagt sind. Ziel ist es, die Wirksamkeit von Online-Therapie zu überprüfen und Veränderungsverläufe von Teilnehmenden während der Therapie zu erfassen und zu untersuchen.

Panikstörung und Agoraphobie

  • Der Forschungsverbund Panik Netz [7], der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ist ein zentrales, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Therapieprojekt, bei dem 7 universitäre psychotherapeutische Zentren deutschlandweit zusammenarbeiten. In einem weiteren Projekt werden die biologischen Mechanismen der Panikstörung untersucht, z. B. die körperlichen Reaktionen bei Panik­anfällen, die genetischen Grundlagen der Erkrankung und ihre therapeutische Beeinflussung durch Medikamente.

  • Die Spezialambulanz für Angsterkrankungen der Charité Berlin [8] forscht u. a. zur neuronalen Verarbeitung angstbesetzter Situationen und zum Stresshormonsystem von Patient und Therapeut bei der In-vivo-Exposition.

  • Die Spezialambulanz für Panikstörung und Agoraphobie der TU Dresden [9] untersucht z. B. die Wirksamkeit zeitlich massierter Exposition, Veränderungsverläufe bei der Behandlung und die Nutzung von Wartezeit zur Vorbereitung auf die Panikbehandlung.

Soziale Phobie

  • Sopho-net, Forschungsverbund zur Psychotherapie [10], ist ein interdisziplinärer Verbund, gefördert vom BMBF. Er führt ein multizentrisches Forschungsprojekt zur sozialen Phobie durch, mit dem Ziel, das Verständnis und die Behandlung dieser Störung zu verbessern. Dazu zählen z. B. Projekte zur Indikations- und Prognoseforschung, Studien zur psychotherapeutischen Behandlung sowie neurobiologische Forschungsprojekte.

  • Eingegliedert in diesen Forschungsverbund ist SophoYou [11], eine multi-zentrische Therapievergleichsstudie zur Behandlung der sozialen Phobie im Jugendalter. Ziel ist es, die Wirksamkeit der Behandlungskonzepte im Jugendalter nachzuweisen und zu vergleichen.

  • Social Phobia Research (Forschung zur sozialen Phobie) [12] ist eine Initiative von Ärzten und Naturwissenschaftlern der Uniklinik Bonn. Das Projekt soll (biologische) Ursachen erfassen sowie über genetische und zellbiologische Ursachen der Störung aufklären.

  • Das Forschungsziel von Sophoprax der TU Dresden [13] ist die Identifikation unterschiedlich erfolgreicher Varianten von Verhaltenstherapie für soziale Ängste, um die Qualität und Wirksamkeit von Therapien zu verbessern.

  • Eine weitere DFG-geförderte Studie untersucht soziale Phobie im Kindesalter: Das Projekt „Mut steht dir gut“ [14] des Instituts für Psychologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Kooperation mit der Abteilung für Klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie und -psychotherapie der Universität Bielefeld hat das Ziel, soziale Phobie im Kindesalter besser zu verstehen und darauf aufbauend die Behandlungskonzepte noch besser auf die betroffenen Kinder zuschneiden zu können. Das Projekt besteht u. a. aus einem Gruppentraining zur Angstbewältigung.

Generalisierte Angststörung

  • Die Sorgenambulanz der Uni Münster [15] erforscht Grundlagen wie körperliche und psychische Einflüsse, die für Sorgen und anhaltende Angst verantwortlich sind, um die Ursachen übermäßiger und unkontrollierbar erscheinender Sorgen besser zu verstehen und die Behandlung zu verbessern. Bereits bestehende Therapiebausteine sollen evaluiert und neue Behandlungsansätze entwickelt und erforscht werden.

  • Das Ziel der Forschungs- und Spezialambulanz für Generalisierte Angststörung der TU Dresden [16] ist die Erforschung der Wirksamkeit von Therapiekomponenten und -ansätzen, die Erforschung der Wirksamkeit der medikamentösen Therapie mittels eines modernen Medikaments sowie die Erforschung der neuronalen und endokrinen Emotions- und Stressregulation bei GAS.


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Tabelle Nr. 1 und 2