Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2015; 04(02): 112
DOI: 10.1055/s-0041-101419
Nachrichten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Studie relativiert hohe OP-Zahlen in Deutschland

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Publikationsdatum:
13. April 2015 (online)

„Deutschland doch kein Operationsweltmeister“ – so hat das Wissenschaftliche Institut der Privaten Krankenversicherung (WIP) eine Studie zur OP-Häufigkeit im internationalen Vergleich zusammengefasst. In der Studie haben sich die Wissenschaftler des Instituts die Gesundheitsstatistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgenommen. Diese wird häufig herangezogen, um das deutsche Gesundheitssystem mit dem anderer Länder zu vergleichen. Aus hohen Operationszahlen beispielsweise bei Hüft-Operationen wird in der OECD-Kommentierung ein „Operationsweltmeister Deutschland“ – mit dem Unterton, dass zu viele OPs stattfänden. Die WIP-Wissenschaftler kritisieren jetzt die Art, wie die Zahlen zustande gekommen sind und wie sie zwischen den Ländern miteinander verglichen werden. Ihr Hauptargument dabei: Die OECD-Daten berücksichtigten in der Regel nicht den Einfluss des unterschiedlichen Bevölkerungsalters in den einzelnen Ländern, obwohl eine Vielzahl medizinischer Eingriffe eindeutig altersabhängig sei.