Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(21): 1599-1603
DOI: 10.1055/s-0041-105598
Dossier
Schlaganfall / vaskuläre Demenz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vaskuläre Demenz und Hypertonie

Dementia and hypertension
Stephan Lüders
1   Innere Medizin, Nephrologie, Geriatrie, St. Josefs-Hospital, Cloppenburg
,
Joachim Schrader
1   Innere Medizin, Nephrologie, Geriatrie, St. Josefs-Hospital, Cloppenburg
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Publication Date:
21 October 2015 (online)

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Zusammenfassung

Dementielle Erkrankungen sind in den kommenden Jahren eine wachsende Herausforderung für unser Gesundheitssystem. Da es bislang keine therapeutischen Möglichkeiten gibt, um eine manifeste Demenz effektiv zu behandeln, sind Maßnahmen zur Primärprävention von herausragender Bedeutung. Zu den gesicherten Risikofaktoren für vaskuläre Demenzen gehört die arterielle Hypertonie. Auch bei Patienten mit Alzheimerdemenz führt eine Hypertonie vermutlich dazu, dass sich die kognitive Situation schnell verschlechtert. Eine konsequente Blutdruckeinstellung, spätestens im mittleren Lebensalter, ist eine entscheidende Möglichkeit zur Prävention kognitiver Funktionsverluste. Darüberhinaus ist es wichtig, auch die anderen bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren einzustellen. Regelmäßige körperliche Aktivität und Pflege sozialer Kontakte sind die Basis der Präventionsmöglichkeiten. Eine rechtzeitige medikamentöse antihypertensive Therapie kann das Fortschreiten von kognitiven Funktionseinbußen zumindest verlangsamen und so den Eintritt einer Demenz z. T. verhindern.

Abstract

Dementia and associated diseases will have increasing impact on economical and social system in most countries. As long as no causal therapy for dementia exists, primary prevention, diagnosis and control of risk factors for dementia are crucial. Uncontrolled hypertension is one of the most important risk factors for vascular dementia. An early antihypertensive treatment may reduce cognitive impairment or at least prolong the time to onset of dementia.