Schwerhörigkeit – Für den inklusiven Unterricht

Das Buch liefert Pädagogen und angrenzenden Berufsgruppen viele Praxistipps, um Schülern mit Hörschädigung den Unterricht an allgemeinen Schulen zu erleichtern.

Tilly Truckenbrodt und Annette Leonhardt informieren zunächst über die verschiedenen Arten und Grade von Hörschädigungen, ihre Auswirkungen, Hörgeräte, technische Hilfsmittel, Mobile Dienste und das Teamteaching. Sie stellen auch die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Hörgeschädigtenpädagogen und anderen Berufsgruppen dar. Konkret wird es in den detaillierten Tipps: Hier geben die Autorinnen Beispiele für den optimalen Unterricht wie eine mögliche Sitzordnung. Die Tipps lassen sich meiner Meinung nach leicht anwenden und in den Unterricht integrieren.

Schwieriger ist die Umsetzung bei den Arbeitsmaterialien, zum Beispiel die Vereinfachung der Sprache. Hier ist eine zeitintensive Vorarbeit nötig. Vielleicht gelingt es in einer Neuauflage, diesen Teil ein wenig auszubauen? Die Umsetzung der Praxistipps stellt an den Pädagogen auf jeden Fall erhöhte Anforderungen.

Das gut lesbare Buch sollte als Grundausstattung in allen Schulen stehen, in denen hörgeschädigte Schüler unterrichtet werden. Auch Ergotherapeuten, die mit dieser Klientel zu tun haben, finden viele gute Praxistipps. Der praktische Teil sollte allerdings ausgebaut werden.

Stefan Ridders, Ergotherapeut und Lehrkraft für neurophysiologische und -psychologische Behandlungsverfahren aus Ludwigsburg