TumorDiagnostik & Therapie 2016; 37(01): 26-29
DOI: 10.1055/s-0041-111338
Schwerpunkt: Leukämien
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übersicht – Therapiekonzepte der chronischen myeloischen Leukämie (CML)

A. Hochhaus
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Publication Date:
16 February 2016 (online)

Die chronische myeloische Leukämie (CML) stellt biologisch, diagnostisch und therapeutisch ein Modell für zielgerichtete Therapien dar. Ein Produkt der zytogenetischen Translokation t(9;22)(q34;q11) ist das Fusionsprotein BCR-ABL mit gesteigerter Tyrosinkinase-Aktivität, gefolgt von einer unkontrollierten Zellproliferation und Reduktion der Apoptose. In Mausmodellen wurde die pathogenetische Bedeutung von BCR-ABL für die Leukämieentstehung bewiesen. Daraus ergab sich der Therapieansatz, durch Hemmung der gesteigerten Enzymaktivität mit Imatinib die Krankheitsprogredienz zu verringern [1].

In Deutschland erkranken jährlich etwa 1200 Patienten aller Altersgruppen an CML. Bei einer jährlichen Gesamtmortalität von etwa 1,5% steigt die Prävalenz der CML bei konstanter Inzidenz als Folge der guten Prognose an.