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DOI: 10.1055/s-0041-1723166
Selektive Thermoablation von Lebermetastasen zur Progressionskontrolle bei fortgeschrittenen GEP-NEN
Zielsetzung Die Thermoablation ist zur Behandlung von Lebermetastasen gastroenteropankreatischer neuroendokriner Neoplasien (GEP-NEN) in kurativer Intention etabliert. Bei fokalem Progress einer multifokalen Lebermetastasierung ist die Eskalation einer systemischen Therapie indiziert. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung ist es die Rolle der lokalen Thermoablation bei einzelner progressiver Metastase und ansonsten stabiler Erkrankung bei GEP-NEN zu untersuchen.
Material und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller Patienten mit Lebermetastasen bei GEP-NEN, die in nicht kurativer Indikation eine lokale Thermoablation erhielten. Technischer Erfolg, Sicherheit und progressionsfreies Überleben (PFS) wurden ermittelt und analysiert.
Ergebnisse Es wurden 13 Patienten (10 Männer; 3 Frauen) mit identifiziert die 16 CT-gesteuerte Thermoablationen (10 RFA; 7 MWA) in nicht kurativer Intention bei einzelner progressiver Lebermetastase eines GEP-NEN erhielten. Alle Ablationen waren technisch erfolgreich. Nach einer einzelnen Ablation konnte ein medianes PFS von 8,5 Monaten erreicht werden. Durch eine oder mehrere Ablationen konnten Eskalation oder Beginn einer systemischen Therapie bis zu 28 Monaten verzögert werden. Zwei Patienten profitierten nicht von einer lokalen Ablation. Als Minor Komplikationen wurden milder Pleuraerguss (n = 2) und die asymptomatische Thrombose eines Pfortaderseitastes (n = 1) beobachtet.
Schlussfolgerungen Die Thermoablation progredienter Lebermetastasen bei ansonsten stabilen GEP-NEN ist ein sicheres und effektives Verfahren, das zu einem verlängerten PFS führt. Verbesserte lokale Tumorkontrolle erlaubt es eine Eskalation der systemischen Therapie hinauszuzögern.
Publication History
Article published online:
11 May 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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