Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(04): e6
DOI: 10.1055/s-0041-1726592
Abstracts
AGO der OEGGG

Adjuvante antihormonelle Therapie beim invasiv lobulären Mammakarzinom

S Danzinger
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien
,
C Trinkl
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien
,
J Metzler
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien
,
M Izsó
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien
,
N Hielscher
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien
,
C Pfeifer
2   Institut für Statistik, Universität Innsbruck, Innsbruck
,
K Tendl-Schulz
3   Klinisches Institut für Pathologie, Medizinische Universität Wien, Wien
,
CF Singer
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien
› Institutsangaben
 

Einleitung Das invasive Mammakarzinom gilt als heterogene Erkrankung. Nach dem am häufigsten invasiv duktalen Karzinom (IDC) werden bis zu 15 % durch das invasiv lobuläre Karzinom (ILC) repräsentiert. In dieser retrospektiven Studie haben wir ILC und IDC miteinander verglichen und im Speziellen die Prognose jener Patientinnen mit adjuvanter antihormoneller Therapie (AHT) untersucht.

Material und Methodik 485 Patientinnen mit primärem ILC (n = 80) oder IDC (n = 405) und histologischer Diagnose zwischen Jänner 2012 und Dezember 2016, welche primär operiert worden waren, wurden hinsichtlich ihrer histopathologischen Charakteristika und Therapien ausgewertet. Bei Patientinnen mit adjuvanter AHT wurden die Art der AHT sowie das Follow-up (Krankheitsfreies Überleben (DFS), Gesamtüberleben (OS)) analysiert.

Ergebnisse Insgesamt wurden 493 Tumoren eingeschlossen. ILC (n = 82) waren im Vergleich zu IDC (n = 411) häufiger Grad 2 (p < 0,001), ER+ (p < 0,01), Luminal A (p = 0,004), hatten häufiger eine niedrigere Proliferationsrate (Ki67 <14 %) (p = 0,03) und wiesen ein höheres pT-Stadium (pT2-4) (p = 0,01) auf. Die adjuvante Therapie (sytemisch, Irradiatio) unterschied sich nicht signifikant zwischen beiden Gruppen (p = 0,19, p = 0,79, respektive). 410 Patientinnen erhielten eine adjuvante AHT (u. a. Tamoxifen (TAM), TAM + GnRH-Analogon, Aromatasehemmer (AI), AI + GnRH-Analogon). Dabei gab es bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 3,7 a (DFS) bzw. 3,8 a (OS) keinen signifikanten Unterschied zwischen ILC und IDC hinsichtlich der Todesfälle (p = 0,93) und Rezidive (p = 0,96). Allerdings traten signifikant häufiger Fernmetastasen bei ILC (10,8 %) im Vergleich zu IDC (3,6 %) auf (p = 0,02). DFS und OS unterschieden sich nicht signifikant (p = 0,08, p = 0,93, respektive) zwischen beiden Gruppen.

Zusammenfassung Bei Patientinnen mit adjuvanter AHT traten Fernmetastasen bei ILC signifikant häufiger auf, allerdings unterschieden sich beide Gruppen nicht im DFS und OS.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. April 2021

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