Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16(S 01): S61-S62
DOI: 10.1055/s-0041-1727490
09. Neue Technologien

Bessere Therapieadhärenz bei Verwendung eines smarten Insulinpens

NV Hartvig
1   Novo Nordisk A/S, Global Development, Data Science, Soborg, Denmark
,
J Hellman
2   Uppsala University, Department of Medical Sciences, Uppsala, Sweden
,
A Kaas
3   Novo Nordisk A/S, Medical & Science Digital Health, Soborg, Denmark
,
T Wiedenmann
4   Novo Nordisk Pharma GmbH, Vlinical, Medical & Regulatory, Mainz, Germany
,
NN Knudsen
5   Novo Nordisk, Epidemiology/Digital Health, Soborg, Denmark
,
AC Mårdby
6   Novo Nordisk Sweden, Medical Affairs, Malmö, Sweden
,
JB Moller
7   Novo Nordisk A/S, Digital Health, Partnerships & Commercial Strategy, Soborg, Denmark
,
P Adolfsson
8   The Hospital of Halland Kungsbacka, Institution of Clinical Sciences University of Gothenburg, Kungsbacka, Sweden
› Author Affiliations
 

Ausgelassene Insulininjektionen können den HbA1c beeinflussen. Die gespeicherten Daten (Zeitpunkt und Anzahl der Insulineinheiten der letzten Injektionen) aus dem smarten Insulinpen NovoPen® 6 ermöglichen eine Visualisierung der Insulininjektionsdaten, wodurch das Arzt-Patienten-Gespräch unterstützt werden kann.

In dieser nicht-interventionellen Studie wurde untersucht, ob die Verwendung des NovoPen 6 das Verhalten von Menschen mit Typ 1 Diabetes (T1D) hinsichtlich ausgelassener Bolusinjektionen beeinflussen kann. Patienten wurden aus 12 schwedischen Diabeteskliniken rekrutiert. Eingeschlossen wurden Erwachsene mit T1D (n=81) mit einer kontinuierlichen Glucosemessung (CGM). Zu Behandlungsbeginn erhielten sie einen NovoPen 6 für ihr Bolusinsulin. Bei jedem Arztbesuch wurden die auf dem Pen gespeicherten Injektionsdaten ausgewertet und besprochen. Die Anzahl ausgelassener Bolusinjektionen wurde mithilfe eines GRID (Glucose Rate Increase Detector)-Algorithmus analysiert, um Mahlzeiten durch den Anstieg im CGM-Signal zu detektieren. Die Veränderung der ausgelassenen Injektionen von Baseline bis ≥5 Arztbesuche wurde analysiert. Die durchschnittliche Studienteilnahme betrug 6 Monate.

Es wurde eine Reduktion um 43% bei der durchschnittlichen Anzahl ausgelassener Injektionen von zunächst bei 0,74 Mahlzeiten/Tag (95% KI [0,62; 0,88]) zur Baseline auf 0,42 Mahlzeiten/Tag (95% KI [0,30; 0,60]) (p=0,002) bei Follow-up beobachtet. Ausgehend von drei Hauptmahlzeiten pro Tag entsprach das einem Rückgang der nicht durch eine Bolusinjektion abgedeckten Mahlzeiten von 25% auf 14%. Nach ≥ 5 Arztbesuchen wurden außerdem weniger Mahlzeiten im Vergleich zur Baseline durch den GRID-Algorithmus detektiert, was daraufhin deutet, dass die Patienten ihre Mahlzeiten besser mit Bolusinsulin abdecken konnten und dadurch geringere CGM-Anstiege nach den Mahlzeiten auslösten.

Langfristig könnte dies zu einer besseren Blutzuckereinstellung führen.



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Article published online:
06 May 2021

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