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CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S39
DOI: 10.1055/s-0041-1727704
Poster
Geschichte der HNO-Heilkunde

Nasenseptumrekonstruktion: Operationsmethoden im Wandel der Zeit

T Stange
1   HNO-Zentrum Neuss, Rhinochirurgisches Zentrum, Neuss
,
W Pirsig
2   Universität Ulm, HNO-Klinik, Ulm
› Institutsangaben
 

Die Grundlagen der Rekonstruktionsmethoden des Nasenseptums gehen auf die Anfänge der Wiederherstellung der äußeren Nase im 16. Jahrhundert durch Armhautlappen (Italienische Methode von Tagliacozzi 1597), sowie im 18. Jahrhundert durch Stirnhautlappen (Indische Methode 1793) zurück. Dem Naseninneren wurde dabei allerdings noch nicht viel Interesse entgegengebracht. Graefe (1818) modifizierte die Italienische Methode, formte die Nasenlöcher durch Bildung einer Columella und führte damit zumindest im vorderen Bereich eine erste partielle Septumrekonstruktion durch. Nachfolgend wurden von Dieffenbach, Graefe und Fricke lokale Lappen aus Nasenrücken und der Oberlippe zur Rekonstruktion des Nasenseptums verwendet (Tax 1838).

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Deutschland und den USA erste Fallbeschreibungen zur Rekonstruktion von Nasenseptumdefekten mit lokalen Schwenk- und Brückenlappen aus der Nasenschleimhaut. 1906 wurde von Lexer erstmals ein Mundvorhoflappen zur Defektrekonstruktion beschrieben. In den Folgejahren wurden verschiedene Septumschleimhautverschiebe- und -rotationslappen (z.B. Seiffert 1939) sowie der Untere-Muschel-Lappen (Seiffert 1936) und die ausgedehnte endonasale Schleimhautmobilisation und -verschiebung (Seeley 1949) vorgestellt.

In der Literatur werden bis heute unzählige weitere Operationsmethoden und insbesondere Modifikationen der o.g. Techniken angegeben, die in der Mehrzahl nur in wenigen Fällen angewendet wurden.

1989 entwickelte Schultz-Coulon das Konzept einer dreischichtigen Rekonstruktion des Nasenseptums durch die erweiterte Brückenlappentechnik. Heute stellen dreischichtige Rekonstruktionsmethoden den Goldstandard bei der Wiederherstellungschirurgie des Nasenseptums dar.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. Mai 2021

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