Fallbericht - Zweizeitiger Septumdefektverschluss mit Concha-Knorpel-Transplantat als präformierter Radialislappen

Hintergrund Der Verschluss eines Nasenseptumdefekts stellt einen der schwierigsten Eingriffe in der HNO-Heilkunde dar. Vor allem große Defekte können aufgrund der schlechten Gewebeeigenschaften meist nur mehrzeitig gedeckt werden. In dem vorliegenden Fallbericht aus unserer Klinik präsentieren wir eine neue, erstmals durchgeführte Methode des zweizeitigen Septumdefektverschlusses unter Anwendung eines präformierten Radialislappens mit Concha-Knorpel-Transplantat.

Fallbeschreibung Eine 32-jährige Patientin sowie ein 48-jähriger Patient stellten sich in unserer HNO-Klinik vor und berichteten jeweils über eine seit mehreren Jahren bestehende Nasenseptumperforation mit starker Nasenatmungsbehinderung und vermehrter endonasaler Krustenbildung. In der klinischen Untersuchung zeigte sich bei beiden Patienten ein Nasenseptumdefekt III. Grades. Aufgrund der Größe des Defektes entschlossen wir uns zu einem zweizeitigen Vorgehen, welches bei beiden Patienten nahezu identisch ablief. Im ersten OP-Schritt wurde ein Concha-Knorpel-Transplantat entsprechend der Größe des Defektes entnommen und oberhalb der beugeseitigen Unterarmfaszie links, ca. 2cm lateral des A. Radialis-Verlaufs, transplantiert. Durch die Präformierung des Lappens kommt es im weiteren Verlauf zur Neovaskularisation, sodass im zweiten OP-Schritt (ca. 6-10 Wochen später) die definitive Nasenseptumkorrektur mit einem offenen Zugang und mikrovaskulärem Gefäßanschluss des Transplantats an die A. und V. facialis erfolgte.

Schlussfolgerung Der zweizeitige Septumdefektverschluss mit Präformierung eines Radialislappens stellt eine neuartige, einzigartige Methode dar, die sich zum Defektverschluss einer subtotalen Nasenseptumperforation eignet.

Publication History

Article published online:
13 May 2021