CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S267
DOI: 10.1055/s-0041-1728590
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Rhinologie

Und sie weinte Steine

L Pillong
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, Homburg
,
GI. Wenzel
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, Homburg
,
A Nistor
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie, Homburg
,
B Schick
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, Homburg
,
A Bozzato
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, Homburg
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Einleitung Bei erworbenen Tränenwegsstenosen kommen verschiedene Ursachen in Betracht und Tumorerkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Da bei phlegmonösen Entzündungen die Entstehung einer möglichen Sinus cavernosus-Thrombose und Sepsis zu beachten ist, muss mit größter Sorgfalt vorgegangen werden.

Fall Eine 62-jährige Patientin mit chronischer Dakryozystitis stellte sich nach komplikationsfreier Tränenwegssondierung und -spülung vor ca. 6 Monaten mit zunächst beschwerdefreiem Intervall, mit erneuter Epiphora und schmerzhafter, phlegmonöser Schwellung der rechten Gesichtshälfte vor. Nach Einleitung einer intravenösen antibiotischen sowie einer lokalen antiseptischen Therapie, kam es jedoch zu keiner Besserung. Sonographisch zeigte sich im rechten Tränensackbereich eine echoreiche Raumforderung mit distalem Schallschatten, sodass eine chirurgische Exploration erfolgte. Hierbei kamen mehrere (5) Dakryolithen im rechten Tränensack zur Darstellung, welche erfolgreich geborgen werden konnten. Nach Drainageeinlage mit anschließenden Wundspülungen, kam es rasch zum vollständigen Abklingen der Entzündungszeichen. Nach vier Wochen konnte eine Dakryozystorhinostomie ausgeführt werden, um eine definitive Lösung zu erreichen.

Fazit Bei phlegmonösen Entzündungen am medialen Augenwinkel sollten differentialdiagnostisch auch Dakryolithen als potentielle Ursache berücksichtigt und eine operative Sanierung angestrebt werden. Intraoperativ sollte dabei bedacht werden, dass auch multiple Konkremente vorhanden sein können.



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Article published online:
13 May 2021

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