CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S294-S295
DOI: 10.1055/s-0041-1728888
Abstracts
Speicheldrüsen/Schilddrüsen

Tumor budding – prognostischer Faktor bei Speicheldrüsenkarzinomen?

C Becker
1   Universitätsklinikum Freiburg, Klink für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Freiburg
,
T Villing
2   Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Klinische Pathologie, Freiburg
,
T Schulz
3   Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Freiburg
,
G Kayser
2   Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Klinische Pathologie, Freiburg
› Author Affiliations
 

Einleitung „Tumor budding“ beschreibt das Vorliegen einzelner Tumorzellen oder –nester an der Tumorinvasionsfront. Die Tumorzellen innerhalb der Tumorbuds unterscheiden sich morphologisch von den Tumorzellen des Haupttumors. Insbesondere für Kolonkarzinome ist ist der negative Einfluss einer erhöhten Anzahl an Tumorbuds bekannt. Untersucht wird, ob das Vorliegen von Tumorbuds prognostische Aussagekraft bei Speicheldrüsenkarzinomen hat.

Material / Methoden Retrospektive Untersuchung histologischer Präparate von Patienten mit Speicheldrüsenkarzinomen (Erstdiagnose 2003-2018). Bestimmung der Tumorbuds pro mm² an digitalisierten histologischen Präparaten und Gruppierung anhand der Anzahl an Tumorbuds.

Ergebnisse Nach qualitativer Analyse des histologischen Materials konnten 105 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. 53 der Patienten waren männlich, die häufigste Tumorentität war das Adenokarzinom (n=23). Sämtliche UICC-Stadien waren annähernd gleichmäßig verteilt. Im Median zeigten sich 5 Tumorbuds/mm2. Patienten mit mehr Tumorbuds zeigten ein signifikant schlechteres Gesamtüberleben (p=0,032). Ebenso zeigten sich in höheren Tumorstadien mehr Tumorbuds (p=0,014). Eine erhöhte Anzahl an Tumorbuds war ebenso mit einer erhöhten Rate an zervikalen Lymphknotenmetastasen assoziiert (p=0,001).

Diskussion Eine höhere Zahl an Tumorbuds ist mit kürzerem Gesamtüberleben, höheren Tumorstadien und häufigeren Halslymphknotenmetasen assoziiert. Die Bestimmung der Tumorbuds stellt daher ein sinnvolles Zusatzkriterium der histopathologischen Untersuchung dar, um aggressivere Tumore zu identifizieren.



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Article published online:
13 May 2021

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