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DOI: 10.1055/s-0041-1731488
Das Mikrobiom und die Pflanzen
Im vergangenen Jahrzehnt gab es eine Explosion an Forschungsergebnissen, die sich auf die Billionen Mikroorganismen im und am gesamten menschlichen Körper bezog. Die Gemeinschaft von Keimen und ihre Wechselwirkungen mit einem eukaryotischen Wirt werden als Mikrobiota bezeichnet. Diese früher ignorierten prokaryotischen Mitglieder des „menschlichen Holobionten“ stellen wesentliche Funktionen für die Physiologie des Wirts bereit, z.B. Funktionen seines Metabolismus, seiner Immunität und seiner neuronalen Entwicklung. Abweichungen in der Anzahl oder Funktion der Mikrobiota wurden mit verschiedensten Krankheitsbildern assoziiert.
Die mikrobielle Gemeinschaft im menschlichen Darm verfügt über ein umfangreiches Stoffwechselrepertoire. Es unterscheidet sich von Säugetierenzymen der Darmschleimhaut (und der Leber), ergänzt diese jedoch und ist wesentlich für die Verdauung. Darmmikrobiota scheinen Schlüsselfaktoren in der Ernährung, der Gesundheit und Krankheit auch des Menschen zu sein. Die wichtige Rolle, die sie für den menschlichen Stoffwechsel und die Gesundheit spielen, hat die Erforschung und Identifizierung spezifischer Mikroorganismen angeregt. Das Interesse galt insbesondere Stoffwechselwegen, die von pflanzlichen Nahrungsbestandteilen angeregt werden. An welchen Prozessen sind sie beteiligt?
Pflanzliche Lebensmittel mit ihren zahlreichen Bestandteilen sind der beste „Brennstoff“ für Darmbakterien. Eine pflanzliche Ernährung mit vielfältigen Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst erhöht die Vielfalt in den Darmmikrobiota und ist damit für die Darmgesundheit und für die allgemeine Gesundheit von Vorteil.
Publication History
Article published online:
22 June 2021
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