Zeitschrift für Phytotherapie 2021; 42(S 01): S16
DOI: 10.1055/s-0041-1731491
Vorträge

Pflanzliche Magentherapeutika in der Human- und Tiermedizin: Pflanzen im Verdauungstrakt – Unterschiede zwischen Mensch und Tier

J Zentek
1   Institut für Tierernährung, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Deutschland
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Die Verwendung von Pflanzen hat für die Behandlung von gastrointestinalen Störungen bei Menschen und bei Tieren eine lange Tradition. In der Humanmedizin ist häufig ein Eigeninteresse von Patienteninteresse zu konstatieren, das sich aufgrund von Erfahrungen mit anderen Therapieformen oder Einstellungen für eine Phytotherapie entscheidet. Auch bei Tieren, insbesondere bei den sog. Gesellschaftstieren, in diesem Sinne Hunde, Katzen und Pferde, ist ein Trend zur naturbasierten Therapie zu erkennen. Bei landwirtschaftlichen Nutztieren kann die Motivation zur Anwendung von phytotherapeutischen Maßnahmen ökonomischer Natur oder aber auch im Sinne eines Wunsches nach reduziertem Einsatz von Chemotherapeutika zu sehen sein. Schwerpunkt der phytotherapeutischen Anwendung sind insbesondere gastrointestinale Störungen, allerdings kommen auch Aspekte wie Infektanfälligkeit, Auftreten chronischer Erkrankungen, Allergien sowie allgemein chronische Entzündungszustände als Indikationen dazu. So wirken sich beispielsweise Ernährungsfehler bei Pferden sehr grundlegend auf die Magenfunktion aus. Auch Erkrankungen des Dünndarms sowie des Dickdarms spielen in der Veterinärmedizin eine große Rolle. Hier handelt es sich einerseits um infektiös bedingte Störungen, wie insbesondere bei jungen Tieren auftreten. Andererseits sind zunehmend auch chronisch entzündliche bzw. allergische Erkrankungen bei Heimtieren zu beobachten. Auch hier können gute Erfolge durch die Anwendung von kombinierten phytopharmakologischen Therapien erzielt werden. Insgesamt gesehen stellt jedoch der Einsatz entsprechender Präparate hohe Anforderungen an das Fachwissen der Anwenderinnen und Anwender.



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Article published online:
22 June 2021

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