Z Gastroenterol 2021; 59(08): e163-e164
DOI: 10.1055/s-0041-1733499
Es bleibt stecken: Motilität und EOE
Freitag, 17. September 2021, 13:15-14:35 Uhr, Saal 5
Ösophagus und Magen

PPI-Behandlung bei Patienten mit eosinophiler Ösophagitis (EoE): Prädiktoren für ein Therapieansprechen

H Antwerpen
Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, München, Deutschland
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S Nennstiel
Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, München, Deutschland
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C Schlag
Klinikum rechts der Isar der TU München, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, München, Deutschland
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Hintergrund/Fragestellung Eine mögliche Behandlung der EoE ist die PPI-Therapie, wobei als mögliche Wirkmechanismen neben der Säuresuppression, ein direkter antiinflammatorischer Effekt diskutiert werden. Jedoch sprechen maximal 50 % der EoE Patienten auf eine PPI-Therapie an. Eine Vorhersage des Therapieansprechens ist schwierig, daher war es Ziel der vorliegenden Arbeit mögliche Prädiktoren für ein Ansprechen auf solch eine Therapie zu identifizieren.

Methode Aus der Krankenhausdatenbank des Klinikums rechts der Isar München, wurden retrospektiv zwischen Januar 2014 und Januar 2019 Patienten mit einer aktiven EoE (definiert als das Vorliegen von ösophagealen Symptomen und gleichzeitigem Nachweis von >15 Eosionophilen Granulozyten/HPF in mindestens einer Biopsie aus der Speiseröhre) identifiziert, welche eine suffiziente PPI-Therapie (= doppelte Standarddosis über mindesten 4 Wochen) erhalten hatten. Diese Patienten wurden hinsichtlich des Therapieansprechens sowie möglicher Prädiktoren analysiert.

Ergebnisse Insgesamt konnten 57 Patienten (Mittleres Alter 41 Jahre, 81 % Männer, mittlere maximale Eosinophilenzahl von 55/HPF), die eine PPI-Therapie in doppelter Standarddosis über mindestens 4 Wochen erhalten hatten (im Mittel 62 Tage), identifiziert werden. Bei 18/57 Patienten (31,6 %) konnte durch die PPI-Behandlung histopathologisch eine vollständige Remission, (definiert als Eos < 5/HPF) und bei 25/57 Patienten (43,9 %) eine partielle Remission (definiert, als Eos < 15/HPF) erreicht werden. Bei 14/57Patienten (24,6 %) war kein Ansprechen auf die PPI Therapie zu verzeichnen. Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede bei EoE-Patienten mit und ohne PPI-Ansprechen, wenngleich bei Patienten mit PPI-Ansprechen eine distal betonte ösophageale Eosinophilie sowie eine höhere Säureexpositionszeit in der pH-Metrie (beides nicht-signifikant) zu verzeichnen war.

Schlussfolgerung/Diskussion Es ließen sich keine definitiven Prädiktoren für das Ansprechen einer PPI-Therapie bei EoE Patienten identifizieren. Allerdings könnten eine distal betonte ösophageale Eosinophilie sowie eine höhere Säureexpositionszeit bei EoE-Patienten mit PPI-Ansprechen auf eine begleitende Rolle eines gastroösophagealen Refluxes in diesem Kollektiv hinweisen.



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Article published online:
07 September 2021

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