Z Gastroenterol 2021; 59(08): e198-e199
DOI: 10.1055/s-0041-1733589
Pankreaschirurgie - Ergebnisse und Risiken
Donnerstag, 16. September 2021, 13:10-14:30 Uhr, Saal 5
Leber und Galle

Antibiotikaresistente Bakterien aus dem Gallengang führen zu erhöhter Morbidität und Mortalität nach Resektion von extrahepatischen Gallengangskarzinomen

S Cammann
1   Medizinsche Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
,
S Karabulut
2   DIAKOVERE Friederikenstift, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hannover, Deutschland
,
DE DeTemple
1   Medizinsche Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
,
F Oldhafer
1   Medizinsche Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
,
U Kulik
1   Medizinsche Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
,
FWR Vondran
1   Medizinsche Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
,
J Klempnauer
1   Medizinsche Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
,
M Kleine
3   Vinzenzkrankenhaus Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und Koloproktologie, Hannover, Deutschland
,
O Beetz
1   Medizinsche Hochschule Hannover, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Hannover, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund Nach Resektion von extrahepatischen Cholangiokarzinomen bestehen eine hohe Morbidität und Mortalität. Ursächlich sind neben chirurgischen Komplikationen u.a. Infekte. Diese werden in Form von Wundinfekten, intraabdominellen Abszessen, Pneumonien und Bakteriämien klinisch apparent.

Ziele Ziel dieser Studie war neben der Charakterisierung des bakteriellen Spektrums im Ductus hepaticus communis (DHC) von Patienten mit extrahepatischen Cholangiokarzinomen die Untersuchung von Risikofaktoren für verschiedene septische Endpunkte sowie kurz- und langfristige Mortalität.

Methodik Es erfolgte die retrospektive Analyse der Daten von 208 Patienten, welche zwischen Januar 2000 und März 2015 in unserer Klinik operiert wurden.

Ergebnis Eine bakterielle Besiedlung des DHC wurde in 85,1% der Patienten beobachtet. Hierbei war Enterococcus faecalis der am häufigsten nachgewiesene Keim (28,8%) ebenso wie in Wunden (38,6%), Abstrichen aus Revisionseingriffen (42,2%) und intraabdominellen Abszessen (36,8%). Wundinfektionen traten in 30,3% der Patienten auf. Die bakterielle Flora des DHC stimmte in 50,0% mit den jeweiligen Wundabstrichen sowie in 39,0% mit jener aus Revisionseingriffen überein. Ciprofloxacin-resistente Bakterien im DHC wurden als unabhängiger Risikofaktor für Wundinfekte (OR: 2,811; 95%-CI: 1,473- 5,362, p=0,002) sowie für revisionspflichtige Komplikationen (OR: 3,046; 95-CI: 1,560- 5,948, p=0,001) identifiziert. Unabhängige Risikofaktoren für Krankenhausmortalität waren unter anderem der Nachweis Ampicillin-/Sulbactam-resistenter Bakterien im DHC (OR: 2,587; 95%-CI: 1,040-6,437, p=0,041) sowie ein ASA (American Society of Anesthesiologists)-Stadium >2 (OR: 2,480; 95%-CI: 1,072-5,742, p=0,034).

Zusammenfassung Antibiotikaresistente Bakterien im DHC sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität nach Resektion eines extrahepatischen Cholangiokarzinoms assoziiert.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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