Z Gastroenterol 2021; 59(08): e211-e212
DOI: 10.1055/s-0041-1733624
Grundlagenorientierte Hepatologie
Donnerstag, 16. September 2021, 09:00-10:20 Uhr, Saal 4
Leber und Galle

Pulmonalarterielle Hypertonie als Ursache von Leberfibrose im Rattenmodell

F Hamberger
1   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Gastroenterologie/Hepatologie/Endokrinologie, Hannover, Deutschland
,
E Legchenko
2   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Hannover, Deutschland
,
P Chouvarine
2   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Hannover, Deutschland
,
YS Mederacke
1   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Gastroenterologie/Hepatologie/Endokrinologie, Hannover, Deutschland
,
D Jonigk
3   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Institut für Pathologie, Hannover, Deutschland
,
G Hansmann
2   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Hannover, Deutschland
,
I Mederacke
1   Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Gastroenterologie/Hepatologie/Endokrinologie, Hannover, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Die pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) ist eine Erkrankung der Lungenstrombahn, bei der ein erhöhter Blutdruck in den Lungenarterien zu einer Druckbelastung des rechten Ventrikels und in der Folge zu einer Rechtsherzinsuffizienz führt. Bekanntermaßen kann eine chronische Herzinsuffizienz zu einer Leberfibrose bis hin zur Cirrhose cardiaque führen. Ob PAH auch zu einer Leberfibrose führen kann, ist nicht ausreichend untersucht.

Ziele Untersuchung von PAH im SU5416/Hypoxie-Ratten Modell im Hinblick auf die Entwicklung von Leberfibrose.

Methodik 6-8 Wochen alte, männliche Sprague-Dawley Ratten wurden in drei Gruppen aufgeteilt: (A) Normoxie, (B) 3 Wochen Hypoxie (FiO2 0,1), gefolgt von 6 Wochen Raumluft (FiO2 0,21)], (C) einmalig s.c. VEGFR2 Inhibitor SU5416, 3 Wochen Hypoxie gefolgt von 6 Wochen Raumluft. Zum Versuchsende wurden bei den Tieren kardiale MRT, Echokardiographie (ECHO) und Herzkatheter durchgeführt, sowie die Leber für weitere Analysen entnommen.

Ergebnis MRT, ECHO und Katheterdaten zeigten bei den Tieren der Gruppe C eine signifikante PAH Entwicklung im Vergleich zu Gruppe A und B. Als Zeichen venöser Kongestion zeigte sich eine Dilatation der Lebervenen im MRT sowie der Sinusoide in den H&E Färbungen. Tiere der PAH Gruppe (C) zeigten im Vergleich zu den Kontrollgruppen eine signifikante Zunahme der Leberfibrose gemessen mittels Picrosirius Red und Trichrome um 72 und 142 %. Analyse mittels qPCR konnte die Induktion fibrotischer Gene bestätigen. Gene Set Enrichment Analysis (GSEA) von RNA-Sequenzierung bzw. Nanostring zeigten sowohl bei Ratten mit PAH induzierter Leberfibrose als auch bei Patienten mit Leberfibrose bei chronischer Herzinsuffienz eine hepatische Sternzell-spezifische Gensignatur.

Schlussfolgerung PAH führt zu einer Entwicklung von Leberfibrose im Rattenmodell. Patienten mit PAH sollten daher auch auf Zeichen von Leberfibrose untersucht werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021

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