Z Gastroenterol 2021; 59(08): e251-e252
DOI: 10.1055/s-0041-1733729
NET und endokrine Chirurgie
Montag, 13. September 2021, 15:00-16:20 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 1
Endokrine Chirurgie

Die posttraumatische Veränderung als sehr seltene Ursache eines großen linksseitigen Nebennierentumors

M Schmidt
Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
,
T Bartzsch
Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
,
S Ilgeldiev
Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
,
H Rudolph
Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
,
L Mirow
Klinikum Chemnitz, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
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Tumore oder Veränderungen der Nebenniere sind eine häufige Erkrankung.

Einteilungen richten sich nach der hormonellen Aktivität, der Größe des Befundes und nach bildmorphologischen Kriterien. Essentiell ist die Abschätzung zwischen benignen und malignen Veränderungen. Entitäten reichen über Adenome, Myelolipome, Phäochromozytome, Metastasen bis hin zu primären Malignomen der Nebenniere. Die operativen Techniken, z.B. retroperitoneoskopisch, laparoskopisch, robotisch und die offene Adrenalektomie mit Lymphadenektomie, sollten den o.g. Kriterien angepasst werden.

Posttraumatische Veränderungen werden auch genannt für Nebennierenveränderungen. In der Literatur finden sich nur wenige Arbeiten.

Ein 70-jährige Patient stellte sich aufgrund einer kardialen Dekompensation sowie zunehmender Rückenschmerzen in einem peripheren Krankenhaus vor.

Aufgrund einer unklaren Sonografie der linken Niere erfolgte eine CT des Abdomens, die eine malignitätsverdächtige Raumforderung der linken Nebenniere, 10x8x9 cm groß, mit Verdacht auf Infiltration der Milz sowie des Pankreasschwanzes zeigte.

Wir übernahmen den Patienten zur weiteren Diagnostik und Therapie.

Endokrinologisch wurde ein Phäochromozytom sowie ein Cushing-Syndrom ausgeschlossen, ein Conn-Adenom wahr ebenfalls unwahrscheinlich.

Eine offene Adrenalektomie mit Lymphadenektomie wurde durchgeführt.

In dem 11x8x9 cm großen und 477g schweren Resektat wurden überraschend ältere Einblutungen und Nekrosen histologisch gesichert. Malignität konnte nicht nachgewiesen werden.

Nach erneuter sehr eingehender Anamnese konnte eine Messerstichverletzung im Alter von 16 Jahren in die linke Flanke im Rahmen seiner Fleischerausbildung durch den Ausbilder ermittelt werden.

Ein derartiger Fall mit bildmorphologischem malignitätsverdächtigen Tumor der Nebenniere nach Trauma ist in der aktuellen Literatur kaum beschrieben.

Mit unserem Fallbericht möchten wir dieses Thema näher betrachten und einen Ausblick in die verfügbare Literatur werfen.

Zoom Image
Nebennierentumor Resektat


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Article published online:
07 September 2021

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