Z Gastroenterol 2021; 59(08): e282-e283
DOI: 10.1055/s-0041-1734066
Von PEG bis FTRD
Montag, 13. September 2021, 12:00-13:12 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 2
Endoskopie

Prospektiv-randomisierter Vergleich der Adenomdetektionsrate bei der Vorsorge-Koloskopie mit und ohne Einmal-Aufsatz (ENDOCUFF VISION®)

K Zimmermann-Fraedrich
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Interdisziplinäre Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
S Sehner
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Hamburg, Deutschland
,
J Aschenbeck
3   Praxis Dr. med. Jens Aschenbeck, Berlin, Deutschland
,
S Schubert
4   MVZ für Gastroenterologie am Bayerischen Platz, Berlin, Deutschland
,
T Liceni
4   MVZ für Gastroenterologie am Bayerischen Platz, Berlin, Deutschland
,
A Aminalai
5   Praxis für Gastroenterologie in Berlin Reinickendorf, Berlin, Deutschland
,
W Burmeister
6   Schwerpunktpraxis Gastroenterologie und Proktologie im CCB, Hamburg, Deutschland
,
A Schröder
7   Gemeinschaftspraxis Hohenzollerndamm, Berlin, Deutschland
,
G Schachschal
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Interdisziplinäre Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
T Rösch
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Interdisziplinäre Endoskopie, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Adenom-Detektionsrate (ADR) gilt als hauptsächlicher Outcome-Qualitätsparameter der Screening-Koloskopie; bisherige Studien zum Einsatz von einer speziellen Aufsatzkappe mit Seitenfüßchen (Endocuff Vision) zeigten meist positive Ergebnisse oder Trends einer ADR-Steigerung, waren aber meist in gemischten Kollektiven und/oder in Stuhltest-basierten durchgeführt.

Ziele Untersuchung des Einflusses einer speziellen Aufsatzkappe (Endocuff Vision) auf die Adenomdetektionsrate in einem reinen Vorsorge-Kollektiv.

Methodik Eingeschlossen in diese randomisierten Vergleichsstudie mit und ohne Einmal-Aufsatz (ENDOCUFF VISION®) wurden 1420 primäre Vorsorge-Koloskopien, die von 23 erfahrenen Endoskopikern in 9 Berliner und Hamburger Gastroenterologie-Praxen durchgeführt worden sind. Die Datenauswertung erfolgte mittels STATA.

Ergebnisse Von den 1420 Patientinnen und Patienten (medianes Alter 59 Jahre, 51.8 % weiblich), waren 736 Frauen (51,8 %). Im Median wurden 63 Patientinnen und Patienten (IQR 17-102) pro Untersucher eingeschlossen. 717 Patientinnen und Patienten wurden mit Endocuff Vision untersucht, 703 ohne. Bei 476 Patienten wurde mindestens ein Adenom abgetragen, entspricht einer Gesamt-ADR von 33,5 %. In Analyse der Subgruppen zeigt sich eine ADR von 32,3 % in der Gruppe ohne Endocuff Vision gegenüber 39,4 % in der Gruppe mit Endocuff Vision. Das entspricht einer Risikodifferenz von 7,12 % (2.18 %, 12.07 %; p = 0.005).

Schlussfolgerungen Auch in einem reinen Vorsorge-Kollektiv im Rahmen des organisierten Darmkrebsscreenings in Deutschland steigert Endocuff Vision die Adenomdetektionsrate. Der Effekt ist stärker ausgeprägt als in einigen bisherigen Studien.



Publication History

Article published online:
07 September 2021

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