Z Gastroenterol 2021; 59(08): e296
DOI: 10.1055/s-0041-1734103
Hernien
Freitag, 17. September 2021, 09:00-10:20 Uhr, Saal 5
Minimal invasive Chirurgie

Robotischer Transversus Abdominis Release - aktuelle robotische Versorgung von komplexen Inzisionalhernien am Beispiel von 13 konsekutiven Patienten

B Mück
Klinikum Kempten - Klinikverbund Allgäu, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Kempten, Deutschland
,
F Heinzelmann
Klinikum Kempten - Klinikverbund Allgäu, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Kempten, Deutschland
,
P Büchler
Klinikum Kempten - Klinikverbund Allgäu, Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Kempten, Deutschland
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Einleitung Operationen von Narbenhernien die eine Komponentenseparation erfordern, haben eine hohe Morbidität. Diese Operationen werden in der Regel in offener Technik durchgeführt. Durch die Möglichkeiten der Robotik lassen sich diese technisch anspruchsvollen Operationen in minimalinvasiver Technik durchführen.

Ziele Ziel dieser Untersuchung ist die Etablierung einer neuen minimalinvasiven Operationstechnik zur Versorgung komplexer Narbenhernie im Rahmen einer Machbarkeitsstudie in einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung.

Methodik Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller im Zeitraum von November 2019 bis April 2021 robotisch mit einem Transversus Abdominis Release an einer Narbenhernie operierten Patienten. Zur Auswertung wurden die Daten aus dem Krankenhausinformationssystem herangezogen. Alle Patienten hatten ihre Einverständnis zur Teilnahme an der Qualitätssicherungsstudie Herniamed gegeben.

Ergebnis Insgesamt wurde bei 13 Patienten ein robotischer Transverus Abdominis Release durchgeführt. In 9 Fällen wurde der Eingriff beidseits, in 4 Fällen einseitig durchgeführt. In 8 Fällen wurde ein transperitonealer, in 5 Fällen ein extraperitonealer Zugangsweg gewählt. In 7 Fällen befand sich die Hernienlokalisation in der Mittellinie, in 2 Fällen lateral der Mittelllinie. In vier Fällen handelte es sich um einen kombinierten Befund mit medialer und lateraler Bruchpforte. Die durchschnittliche Bruchpfortengröße betrug 177,35cm2 (30-337,5cm2). In allen Fällen konnte ein kompletter Verschluss der Bruchlücke erfolgen und ein retromuskuläres Netz implantiert werden. Die Netzgröße betrug durchschnittlich 921 cm2 (594-1350cm2). Intraoperative Komplikationen traten nicht auf. Postoperativ hatte eine Patientin eine Lungenembolie, die eine Intensivüberwachung mit temporärer Sauerstoffzufuhr erforderte, weitere Komplikationen wurden nicht beobachtet. Eine Reoperation war nicht erforderlich.

Schlussfolgerung Der robotische Transversus Abdominis Release ist eine neue vielversprechende Operationsmethode, mit der sich auch große komplexe Narbenhernien sicher in minimalinvasiver Technik versorgen lassen.



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Article published online:
07 September 2021

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