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DOI: 10.1055/s-0041-1740720
Intraoperative Cholangioskopie mit dem SpyGlass DS II und SpyGlass Dicover: Technische Machbarkeit und Bedeutung für das chirurgische und klinische Management bei komplexen hepatobiliären Eingriffen
Einführung Die digitale single-operator Cholangioskopie (dSOC) hat den diagnostischen und therapeutischen Horizont endoskopischer Gallengangsinterventionen erweitert. In dieser Studie haben wir die intraoperative dSCOC (intraoperative Cholangioskopie, IC) mit dem SpyGlass DS II und SpyGlass Discover bei chirurgischen hepatobiliären Eingriffen hinsichtlich der technischen Machbarkeit, biliärer Zugangswege und des Einflusses der IC auf das unmittelbare chirurgisch-operative sowie klinische Management analysiert.
Methoden Es wurden 20 Patienten (12 m, 8 w; 8 pädiatrische Patienten, Alter 33,9 Jahre (0.5–77 Jahre)) in die Analyse eingeschlossen. Bei 8 Patienten wurde zuvor eine orthotope Lebertransplantation (oLTX; 4 Kinder) durchgeführt. Eine biliodigestive Anastomose (BDA) lag in 7 Fällen vor.
Retrospektiv wurde der biliäre Zugangsweg, die erhobenen intraoperativen Diagnosen und biliäre Interventionen analysiert; zusätzlich der Einfluss der IC auf das unmittelbare operative bzw. klinische Management.
Ergebnisse Der biliäre Zugang erfolgte über die BDA (n=5), Ductus cysticus (n=2), Dct. choledochus (n=3) oder einen Zugang im weiter proximalen Gallengangssystem (n=8). Jede IC erfolgte entweder mit therapeutischer Intention (Steinextraktion, Dilatation, elektrohydraulische Lithotripsie (EHL)) bzw. mit unmittelbaren Einfluss auf das operative chirurgische Management durch Festlegung von Resektionsgrenzen, Entscheidung zur Anlage einer BDA und/oder Entscheidung für die Listung zur oLTX.
Diskussion Die Durchführbarkeit der IC mit dem SpyGlass DS II und SpyGlass Discover ist technisch mit unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten in das Gallengangssystem möglich. In unserer Serie war die klinische Bedeutung der IC für jeden einzelnen Eingriff sehr hoch und hatte jeweils direkten Einfluss auf das weitere chirurgische bzw. klinische Management jedes Patienten. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund von komplexen pädiatrischen Patienten bedeutsam.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
26. Januar 2022
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Georg Thieme Verlag
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