Zusammenfassung
Hintergrund: Die Tendovaginosis stenosans der Finger ist bei Kindern selten und weist relevante
Besonderheiten im Vergleich zum häufigeren Befall des Daumens und zu der sehr häufigen
Erkrankung im Erwachsenenalter auf.
Patienten und Methoden: Bei der Analyse von Kindern mit Operation einer Tendovaginosis stenosans der Finger
in 2 spezialisierten handchirurgischen Einrichtungen in einem Zeitraum von 12 Jahren
fanden wir insgesamt 42 Patienten mit 63 erkrankten Fingern. Bei 12 dieser Kinder
mit insgesamt 17 betroffenen Fingern im Alter von durchschnittlich 3,7 (0,6–10,2)
Jahren waren aufgrund des intraoperativen Befundes bei fortbestehendem Schnappen nach
Spaltung des Ringbandes A1 zusätzliche Maßnahmen, in erster Linie die Resektion eines
Zügels der oberflächlichen Beugesehne erforderlich, wobei bei einem Kind bei einem
weiteren gleichzeitig operierten Finger die A1-Ringbandspaltung genügte. Neben einer
Auswertung der Krankenunterlagen wurden die klinischen Ergebnisse in dieser Untergruppe
telefonisch durchschnittlich 4,8 (1,2–11,8) Jahre postoperativ erfragt. Es wurden
verbliebene Funktionseinschränkungen, Schmerzen, Zufriedenheit und Komplikationen
erfasst.
Ergebnisse: Alle Patienten, die mit einer Spaltung des Ringbandes A1 und einer isolierten Resektion
eines FDS-Zügels behandelt wurden, hatten ein ausgezeichnetes Ergebnis. Bei einer
Patientin kam es zu einem Rezidiv und eine weitere Patientin entwickelte eine Beugekontraktur
des Mittelgelenkes. In diesen Fällen war die Weitung der Sehnenscheide neben der A1-Ringbandspaltung
durch eine Erweiterungsplastik des Ringbandes A2 erfolgt.
Schlussfolgerung: Führt die Spaltung des Ringbandes A1 bei der Tendovaginosis stenosans eines Fingers
beim Kind nicht zu einem freien Sehnengleiten, so lässt sich dies durch zusätzliche
Resektion eines FDS-Zügels dauerhaft erfolgreich erzielen.
Abstract
Background:Trigger finger in children is a rare condition with relevant differences to the more
frequent trigger thumb in children and the very frequent trigger finger in adults.
Patients and methods:In a retrospective analysis of children who underwent surgery for trigger fingers
in 2 specialised centres, we evaluated 42 children with a total of 63 trigger fingers.
Due to persistent triggering after release of the A1 pulley based on intraoperative
findings in 12 children with a mean age of 3.7 years ranging from 0.6 to 10.2 years
and a total of 17 trigger fingers, additional measures after the release of the A1
pulley were required, mainly the resection of one limb of the sublimis tendon. In
one of these children another simultaneously operated finger required the release
of the A1 pulley alone. We performed a retrospective chart review of these patients
and evaluated the results after a mean follow-up time of 4.8 years ranging from 1.2
to 11.8 years by phone call. Functional impairments, persistent pain, satisfaction
and complications were monitored.
Results:All patients treated with A1 pulley release and resection of one limb of the sublimis
tendon had excellent results. One patient had a recurrence and another patient developed
a contracture of the PIP joint. In both patients, the widening of the tendon sheath
had been done by A2 pulley enlargement in addition to the A1 pulley release.
Conclusions:Persistent triggering of a finger following the release of the A1 pulley in a child
can be successfully treated by resection of one limb of the sublimis tendon.
Schlüsselwörter
Tendovaginosis stenosans im Kindesalter - Resektion FDS-Zügel - Schnellender Finger
Key words
trigger finger in children - partial FDS resection - trigger finger