Zusammenfassung
Das Ziel dieser Studie war es, die Unterschiede zwischen den Leistungskilometerschnitten
der Wettkampfformen Sprint, klassischer Einzellauf und Jagdstart im Orientierungslaufen
zu vergleichen respektive Begründungsfaktoren unterschiedlicher Leistungskilometerschnitte
zu identifizieren. Dabei zeigte sich, dass mit zunehmender Streckenlänge eher gegensätzlich
zu klassischen Laufdisziplinen die durchschnittliche Geschwindigkeit abnahm, was auf
die technischen Anforderungen respektive die Anzahl anzulaufender Posten zurückzuführen
zu sein scheint, welche mit zunehmender Streckenlänge proportional abnahmen. Die Analysen
verdeutlichen die Wichtigkeit der Postenraumarbeit für die optimale Ausschöpfung des
Leistungspotenzials eines Orientierungsläufers, scheint doch in diesen Abschnitten
des Laufes sehr viel Optimierungspotenzial hinsichtlich der Laufzeiten zu liegen.
Die grundsätzliche, aufgrund von physischen Restriktionen notwendige, Spezialisierung
auf eine Wettkampfdistanz wie in den klassischen Laufdisziplinen scheint aufgrund
der Befunde im Orientierungslaufen nur beschränkt notwendig zu sein, wobei bei einer
gleichwohl gewählten Priorisierung des Trainings, beispielsweise im Spitzenbereich
in Analogie zum 5000 Meter Lauf, das Training des Sprints respektive des Halbmarathonlaufs
bei der klassischen Distanz strukturiert und gestaltet werden sollte. Läuferinnen
und Läufer mit der Priorisierung des Sprints sollten vermehrt Trainings im Bereich
der Laktattoleranz respektive Grundschnelligkeit absolvieren, währendessen für Läuferinnen
und Läufer mit Priorität des Einzellaufes vor allem Trainings der Grundlagenausdauer,
aber auch das Schwellentraining im Vordergrund stehen sollten. Mit Nachdruck ist jedoch
auf die Relevanz des kognitiv kartentechnischen Elements insbesondere im Postenraum
zu verweisen, wobei empfohlen wird, dieses Element in Trainings unabhängig vom physischen
Ausgangsniveau zur Optimierung des Leistungspotenzials gezielt zu schulen.
Abstract
The aim of this study was to compare differences in average speed in the three competition
forms orienteering sprint, long distance and hunt start, and to identify reasons for
speed differences. In contrast to classic running disciplines, average speed increased
with longer distances, which is probably due to technical requirements or the number
of controls, which decreased proportionally with longer distances. These analyses
emphasise the importance of map-reading in the area of controls since these parts
of the races seem to bear a great deal of potential to optimize running times, thereby
enabling runners to achieve their maximum performance levels. Based on these findings,
the principal of focusing training on one distance due to biological constraints is
less important in orienteering than it is in running disciplines. However, if runners
do choose to focus on a certain speed, e. g. in the case of elite runners, analogous
to 5-km runs, the training of sprints or half-marathons for the classic distance should
be structured and organised. Runners prioritising sprint should therefore focus on
lactate tolerance or speed work in training whereas runners prioritising classic distance
should put emphasis on basic endurance and threshold training. To sum up, this study
highlights the relevance of cognitive-technical skills in the control area of races.
These elements should constantly be trained by orienteers, independently of physical
constraints, in order for them to realise their full potential in races.
Schlüsselwörter
Orientierungslaufen - Wettkampfform - Geschwindigkeiten
Key words
orienteering - competition manner - speed