Zusammenfassung
Die Brucellose ist eine vor allem mit Schafen, Ziegen und Rindern assoziierte Zoonose.
Sie tritt in Deutschland selbst nicht endemisch auf, ist aber eine wichtige importierte
Infektionserkrankung. Bei Patienten, die nach einem Aufenthalt in den hochendemischen
Ländern des Mittelmeerraums oder der arabischen Welt eine unklare fieberhafte Erkrankung
aufweisen, sollte die Brucellose daher diagnostisch ausgeschlossen werden. Vor den
serologischen Verfahren ist der Erregerdirektnachweis das wichtigste Instrument zur
Diagnosestellung. Aufgrund besonderer Anforderungen bei der Anzucht des Erregers muss
das Labor vorab über die Verdachtsdiagnose informiert werden. Therapeutisch bedarf
es einer mindestens 6-wöchigen antimikrobiellen Kombinationstherapie, deren Dauer
und Zusammensetzung von der Schwere des Krankheitsbildes und eventuell auftretenden
Komplikationen abhängt. Dafür ist meist eine besondere Therapieadhärenz des Patienten
nötig.
Abstract
Although brucellosis, a zoonosis mostly associated with sheep, goats and cattle, is
not endemic in Germany, it is a relevant imported infectious disease. If patients
suffer from fever of unknown origin after a stay in highly endemic countries like
the Mediterranean area or the Arab world, it is mandatory to formally exclude brucellosis.
Cultural methods are the diagnostic gold standard, but due to special methodical and
infrastructural requirements it is essential to inform the laboratory at suspicion
of infection. The treatment of brucellosis is challenging and usually based on a long-term
combination regime using doxycycline and rifampin for at least 6 weeks.
Schlüsselwörter
Zoonose - importierte Erkrankung - Verdachtsmitteilung ans Labor - Kombinationstherapie
Keywords
zoonosis - imported disease - combination therapy