Systemerkrankungen und Niere

In dieser Ausgabe der Dialyse aktuell finden Sie 3 ausgewählte Beiträge zum Schwerpunkt „Systemerkrankungen und Niere“. Unter diesem Thema versteht man Erkrankungen, die neben der Niere auch andere Organe im Körper beeinträchtigen können.

Obwohl sicherlich die Prävalenz und Inzidenz der diabetischen Nephropathie (DN) in den letzten Jahren leicht zurückgegangen sind, ist diese Erkrankung immer noch die häufigste Ursache der terminalen dialysepflichtigen Niereninsuffizienz in Deutschland und in anderen Ländern. Neben einer Erläuterung der Pathophysiologie und der Standardtherapiemaßnahmen, wie eine Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems, stellt Dr. Christiane Rüster, Jena, auch neuartige Therapieoptionen dar, wie die Blockade des Endothelin-A-Rezeptors sowie die Blockade des Natrium-Glukose-Kotransporters im proximalen Tubulus.

Klassischerweise wird die Purpura Schönlein-Henoch, die zu einer Ablagerung von Immunglobulin A (IgA) in mehreren Gefäßen auch außerhalb der Niere führt, als klassische Systemerkrankung angesehen. Dennoch ist die IgA-Nephropathie aufgrund von Dysregulationen und genetischen Ursachen in der Bildung sowie im Abbau von IgA letztendlich eine Gesamtsystemerkrankung mit immunologischer Dysregulation. PD Martin Busch, Jena, zeigt in seinem Beitrag auf, dass eine Prognoseabschätzung dieser Erkrankung sehr wichtig ist, da die therapeutischen Optionen bisher noch limitiert sind.

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) stellt eine klassische Vaskulitis dar, die neben der Niere auch andere Organe beeinträchtigen kann. Allerdings ist der Grad der Lupusnephritis (LN) letztendlich entscheidend für das therapeutische Gesamtkonzept. Prof. Peter Oelzner, Jena, erläutert in seinem Beitrag neben der Pathophysiologie der Erkrankung die Standard- und auch neue Therapieoptionen zur Behandlung der Lupusnephritis.

Ich hoffe, dass alle praktisch tätigen Nephrologen durch diese Beiträge Informationen zur besseren Behandlung ihrer Patienten bekommen können. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und bei der Erfolgskontrolle durch die erfolgreiche Beantwortung der CME-Fragen.