Z Geburtshilfe Neonatol 2016; 220(05): 228-229
DOI: 10.1055/s-0042-110409
Geschichte der Perinatalmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Perinatale Adaptation – Geschichte der Diagnose „Geburtsasphyxie“

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Publication Date:
20 October 2016 (online)

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Der Zustand des nicht atmenden Neugeborenen wurde bis ins 18. Jahrhundert als „Scheintod“ bezeichnet. Das Wort „Asphyxia“ kommt aus dem Griechischen, bedeutet Pulslosigkeit und wurde seit Galen in der medizinischen Terminologie verwendet [1]. Die Diagnose „Geburtsasphyxie“ kam durch Übersetzungen aus der französischen und englischen in die deutsche Fachliteratur: 1787 beschrieb Jean Jacques de Gardane Kinder, die „in Pulslosigkeit verfallen“ zur Welt kamen [2], und 2 Jahre später setzte Johann Aitken Asphyxie synonym zum Begriff Ohnmacht. Er definierte sie als „Unterdrückung der Verrichtungen auf einige Zeit oder als scheinbare Leblosigkeit“, hervorgerufen durch „Zusammendrücken des Kopfes, Verstopfung der Nabelschnur oder Verdrehung und unvorsichtiges Ziehen“ [3].