Diabetes aktuell 2016; 14(05): 244
DOI: 10.1055/s-0042-114370
Forum der Industrie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Mit SGLT-2-Inhibition das kardiovaskuläre Risiko senken

Stiller Killer Diabetes
Elke Klug
1   Berlin
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Publication Date:
02 September 2016 (online)

Weltweit stirbt alle 6 Sekunden ein Mensch mit einer Typ-2-Diabeteserkrankung (T2D). Häufigste Ursache für Todesfälle sind kardiovaskuläre Erkrankungen. „Die Uhr tickt bei jedem T2D-Patienten“, beschreibt Dr. Stefan Kaspers, Senior Medical Director Diabetes bei Boehringer Ingelheim, die Tatsache, dass trotz aller Behandlungsmöglichkeiten ein Typ-2-Diabetes das Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben, dramatisch erhöht. Dies unterstreiche die Relevanz einer effektiven antidiabetischen Therapie. Allerdings konnte bisher in keiner substanzspezifischen Studie zur HbA1c-Einstellung eine Senkung der kardiovaskulären Mortalität nachgewiesen werden. Erst die nach dem FDA Guidance[*] 2008 durchgeführte EMPA-REG OUTCOME-Studie mit Empagliflozin (Jardiance®) zeigte für den SGLT-2-Inhibitor erstmalig eine Überlegenheit im Vergleich zum Behandlungsstandard bezüglich kardiovaskulärer Ereignisse und Mortalität bei Patienten mit T2D und bestehender Herz-/Kreislauf-Erkrankung. Wie Kaspers erläuterte, belegen die EMPA-REG-Ergebnisse, dass die Substanz die kardiovaskuläre Sterblichkeit um 38 % senkt, die Gesamtmortalität um 32 % verringert und damit das Überleben verbessern kann. Diese kardiovaskulären Vorteile bleiben auch bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder Nierenfunktionsstörung erhalten, und das Verträglichkeitsprofil von Empagliflozin war konsistent mit vorherigen Studien und dem Label.

Empagliflozin ist das Ergebnis einer neuen Sichtweise auf die Mechanismen der Blutzuckerregulation durch SGLT-2-Hemmung: Die antidiabetische Wirkung beruht auf einer insulinunabhängigen Verstärkung der renalen Glukoseausscheidung. Mit einem verbesserten Nutzen-Risiko-Profil auch bzgl. Körpergewicht und Hypoglykämierisiko gilt die neue Substanzklasse als wertvoller Beitrag zur Verbesserung der medikamentösen Therapie bei T2D.

Gleichwohl geht die „Herausforderung Diabetes“ für das Gesundheitssystem weit über eine optimale Blutzuckereinstellung hinaus. So war die von Boehringer Ingelheim initiierte Fachveranstaltung „Diabetes, Daten und Denkanstöße“ zum Versorgungsmanagement mit Vertretern aus der Medizin, der Politik, des Deutschen Diabetiker Bundes und der Kostenträger geprägt von einer intensiven Diskussion zu innovativen Therapiestrategien, heutigen und zukünftigen Anforderungen an eine optimale Diabetesversorgung, zu neuen Präventionsstrategien und spezialisierten Versorgungsangeboten. Und es wurde deutlich: Das Verbesserungspotenzial für die Diabetes-Versorgung ist noch längst nicht ausgeschöpft.

Quelle: Boehringer Ingelheim Fachveranstaltung „Diabetes, Daten und Denkanstöße – Notwendigkeiten aus dem Blickwinkel des Versorgungsmanagements“ am 06.06.2016 in Berlin. Veranstalter: Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH