Journal Club AINS 2016; 5(03): 105
DOI: 10.1055/s-0042-117174
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Liebe Leserin, lieber Leser,

Gernot Marx
,
Hinnerk Wulf
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Publication Date:
15 September 2016 (online)

der Klinikalltag, auch auf der Intensivstation, wird häufig immer hektischer, die Zeit für jeden einzelnen Patienten oft weniger. Eine Studie zur Entlassmedikation (Dtsch Med Wochenschr 2016; 141: 1) hat erneut aufgezeigt, dass dies Auswirkungen hat: Von 81 % der Patienten, denen während des stationären Aufenthalts ein neues Medikament verordnet wurde, konnten nur 11 % dieses zutreffend benennen. „Ähnliches erleben wir bei der Aufnahme von Patienten in die Klinik: Nur 20 % der Patienten mit 8 und mehr Arzneimitteln – also die Patienten mit besonderem Risiko – können vollständige Angaben zu ihrer Medikation machen“, ergänzte auch Professor Daniel Grandt, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Klinikum Saarbrücken und Leiter der DGIM-Kommission für Arzneimitteltherapie-Management und Arzneimitteltherapiesicherheit.

Auch unser Leitlinien-Beitrag in diesem Heft zur Lagerung und Frühmobilisation in der Intensivmedizin streift dieses Thema – wie die Leitlinie selbst anspricht, lässt sich dieses ambitionierte Ziel nur sicher und patientenorientiert verwirklichen, wenn bestimmte quantitative und qualitative Voraussetzungen bezüglich Personal, Technik und Räumlichkeit gegeben sind.

Letzten Endes sind wie wir wissen nicht nur Diagnostik und medikamentöse Behandlung für das Patientenwohl unerlässlich, sondern auch Zeit für wirtschaftlich weniger offensichtliche Dinge wie Patienten-aufklärung, Frühmobilisation etc. ausschlaggebend. Daher beschäftigt sich neben dem Leitlinien-Artikel die Studienwahl dieser Ausgabe wieder mit der gesamten Breite des A-I-N-S-Spektrums, um Sie mit den neuesten Erkenntnissen vertraut zu machen.

Viel Freude bei der Lektüre!

Gernot Marx & Hinnerk Wulf